Heuschnupfen ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Symptome wie Niesen und eine laufende oder verstopfte Nase, die durch eine Allergie gegen Pollen verursacht werden. Fachleute bezeichnen diese Erkrankung als allergische Rhinitis (allergischer Schnupfen). Das Einatmen winziger luftgetragener Pflanzenpollen löst dabei eine Entzündung der Nasenschleimhäute aus.
Heuschnupfen ist im Vergleich zur gesamten Menschheitsgeschichte ein modernes Problem. Die Erkrankung wurde vor knapp über 200 Jahren erstmalig beschrieben und im Zuge der Industrialisierung nahmen die Fallzahlen stetig zu. In den 1950er-Jahren stieg die Zahl der Menschen mit allergischer Rhinitis noch einmal deutlich an. Millionen Menschen sind von Heuschnupfen betroffen, und zwar weltweit.
Heuschnupfenbeschwerden können ein elendes Krankheitsgefühl verursachen und wirken sich auf das tägliche Leben aus. Trotzdem verharmlosen viele Betroffene ihren allergischen Schnupfen und suchen ihre Ärztin oder ihren Arzt deswegen nie oder viel zu spät auf. Stattdessen versuchen sie, ihre Pollenallergie allein in den Griff zu bekommen. Sie arrangieren sich zudem häufig lange mit einem unzureichenden Behandlungsergebnis, da ihnen nicht bewusst ist, dass es andere bewährte (und vor allem an der Ursache ansetzende) Behandlungsmöglichkeiten gibt, um die Symptome zu lindern. Erfahre durch unseren Online-Allergietest, ob du deine Allergie gut im Griff hast.
Genau dafür ist dieser Leitfaden da: Wir erklären dir alle Behandlungsmöglichkeiten und du erfährst, was Heuschnupfen genau ist, was ihn verursacht und wie du die Symptome erkennst. Wir zeigen dir, wie eine ärztliche Diagnose abläuft und wie daraus die richtige Behandlung des Heuschnupfens abgeleitet wird. Eine zuverlässige Linderung der Symptome ist nicht nur wichtig, um in der Pollensaison das alltägliche Leben weiterhin gut meistern zu können, sondern auch, weil ein nicht ausreichend behandelter Heuschnupfen zu weiteren ernstzunehmenden Gesundheitsproblemen führen kann.
Was ist Heuschnupfen (Pollenallergie)?
Die umgangssprachliche Bezeichnung ,,Heuschnupfen" ist medizinisch betrachtet eigentlich sehr ungenau, da er oft für alle Varianten des allergischen Schnupfens inflationär genutzt wird. Korrekt wäre die Verwendung ,,Heuschnupfen" eigentlich nur, wenn die Symptome durch eine Allergie gegen Gräserpollen verursacht wird. Aber auch Baumpollen wie die der Birke oder Hasel, Tierhaare, Hausstaubmilben und Schimmelpilze können allergischen Schnupfen hervorrufen. Der Einfachheit halber nutzen wir in diesem Artikel den Begriff Heuschnupfen für alle Varianten.
Pflanzen setzen zu unterschiedlichen Zeiten ihre Pollen frei. Sie tun dies jedoch nicht um uns zu ärgern, sondern um sich fortzupflanzen. Sie enthalten nämlich das männliche Erbgut der jeweiligen Pflanze.
Heuschnupfen wird auch Pollenallergie und in der medizinischen Fachsprache Pollinose bzw. Pollinosis oder saisonale allergische Rhinitis genannt. Betroffene werden auch als Pollenallergiker und Pollenallergikerinnen bezeichnet.
Wie lange dauert Heuschnupfen? Je nach der Art und Anzahl der Pollen, auf die du allergisch reagierst, kann Heuschnupfen Wochen oder sogar Monate andauern. Heuschnupfen ist eine häufige Art der allergischen Rhinitis.
Wie verbreitet ist Heuschnupfen?
Heuschnupfen betrifft bis zu 40 Prozent der Menschen in Europa (entsprechend der Studie ,,Allergenic Pollen and Pollen Allergy in Europe”). Atemwegsallergien können ab dem Kleinkindalter auftreten, die Zahl der betroffenen Kinder steigt deutlich ab dem Schulkindalter.
Was passiert in deinem Körper bei Heuschnupfen?
Dein Immunsystem reagiert mit Heuschnupfenbeschwerden, weil es überempfindlich auf harmlose Pollen in der Luft reagiert, die du einatmest. Es stuft die winzigen Partikel fälschlicherweise als gefährlich ein und versucht mit aller Kraft, dich davor zu schützen und den Auslöser wieder loszuwerden. Dafür produziert es Antikörper namens Immunglobulin E (IgE Antikörper) und setzt Botenstoffe wie Histamin frei, die nicht nur entzündungsfördernd wirken, sondern auch die allergischen Symptome in Gang setzen.
Histamin ist also unter anderem für deine laufende Nase und weitere belastende Symptome des allergischen Schnupfens verantwortlich. Heuschnupfen ist im Vergleich zu einer Erkältung aber nicht ansteckend und verursacht auch kein Fieber. Die Symptome lassen außerhalb der Allergiesaison normalerweise nach. Der Zeitpunkt für die Beschwerden hängt davon ab, auf wie viele und welche Arten von Pollen du allergisch reagierst, wo du lebst und wie das Wetter gerade ist. Eine Pollenallergie ist daher eng mit Umweltfaktoren verbunden.
Von chronischem Heuschnupfen spricht man, wenn die Beschwerden ganzjährig auftreten. Auslöser sind dabei häufig andere luftgetragene Allergene, etwa Innenraumallergene wie Hausstaubmilben oder Tierhaare.
Der Mediziner Dr. Johannes Wimmer erklärt in diesem zweiminütigen Film, was bei einer Allergie wie Heuschnupfen in deinem Körper passiert.