Ein Kind sitzt müde auf einem Sofa. Die Mutter sitzt daneben und hat ihren Arm tröstend um ihr Kind gelegt. Allergiesymptome bei Kindern können die Ursache für Schlafprobleme sein.

Allergie bei Kindern: Symptome

Heuschnupfensymptome, Hautausschläge deines Kindes oder Überreaktionen auf Lebensmittel: Vermutest du, dass dein Kind eine Allergie haben könnte? Damit bist du keineswegs allein, denn Allergien gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen bei Kleinkindern und Kindern. Es ist völlig normal, dass dies bei Eltern und anderen Betreuern zunächst viele Fragen und Bedenken aufwirft. Glücklicherweise gibt es bewährte Behandlungen für allergische Kinder. Wenn du die Allergiesymptome bei deinem Kind frühzeitig erkennst, ärztlich abklären und behandeln lässt, verbessert sich das alltägliche Wohlbefinden. Dies kann dazu beitragen, dass die Erkrankung nicht weiter fortschreitet.

Bei sehr kleinen Kindern zeigt sich die Allergieneigung zunächst häufig in Form von Hautausschlägen (Ekzem, atopische Dermatitis). Typischerweise ab dem Kleinkindalter können Lebensmittelallergien oder Heuschnupfen in Erscheinung treten. Oft sind zu Allergien neigende Kinder häufiger erkältet oder reagieren überdurchschnittlich oft auf banale Atemwegsinfekte mit verengten Atemwegen (=obstruktive Bronchitis). Manche Kinder entwickeln im Verlauf auch ein allergisches Asthma und müssen bereits ab dem Kindergarten- oder Schulkindalter einen Asthma-Inhalator mit sich führen. Eine solche Ausweitung der allergischen Symptome von den oberen (Mund/Nase) auf die unteren Atemwege (Lunge) nennt man Etagenwechsel.

Kein Kind sollte die durch Allergiesymptome bedingten Einschränkungen – wie z.B. abgesagte soziale Aktivitäten oder verpasste Schultage - ertragen müssen. Manche allergischen Reaktionen, etwa auf bestimmte Lebensmittel und Insektenstiche, können sogar lebensgefährlich verlaufen. Lies weiter, um mehr über Allergiesymptome bei Kindern, die Auslöser und die Reaktion im Körper, die Diagnostik und mögliche Behandlungen zu erfahren. Damit kannst du deinem Kind die Hilfe geben, die es braucht.

Was sind häufige Allergiesymptome bei Kindern?

Allergische Symptome können sich an vielen Körperregionen deines Kindes zeigen: im Bereich der Haut, in der Nase oder den Augen, im Rachen, in der Lunge und im Verdauungstrakt.

8 häufige Allergiesymptome können sein:

  • Juckende Hautausschläge (Neurodermitis) oder Nesselsucht,
  • verstopfte Nase,
  • laufende Nase,
  • vermehrtes Niesen,
  • juckende, gerötete oder tränende Augen,
  • Husten,
  • pfeifende Atmung oder keuchende Atemgeräusche,
  • Verdauungsbeschwerden,
  • vermehrte Atmung durch den Mund,
  • Infektneigung (durch vermehrte Mundatmung),
  • Schnarchen,
  • schlechte Schlafqualität mit nachfolgender Tagesmüdigkeit.

Dass solche unspezifischen Symptome auch durch eine Allergie verursacht werden können, wissen manche Eltern und Betreuer zunächst häufig nicht. Die potenziellen Auslöser und ersten Anzeichen einer Allergie zu erkennen, hilft, eine frühzeitige Behandlung einzuleiten.



Eine informative Infografik zeigt Eltern in vier Schritten, wie sie bei den Allergien ihrer Kinder vorgehen sollten

Wie entstehen Allergiesymptome bei Kindern?

Um die Ursache von Allergiesymptomen zu verstehen, werfen wir zunächst einen Blick auf unser Immunsystem: Es hat die Aufgabe, Erreger wie Bakterien oder Viren abzuwehren, um uns gesund zu halten. Eine Allergie tritt auf, wenn dein Immunsystem überreagiert. Es glaubt, dass bestimmte Substanzen gefährlich für dich sind. Diese eigentlich harmlosen Stoffe, die das Immunsystem bei einer Allergie abwehrt, werden als Allergene bezeichnet.

Beispielsweise stuft das Immunsystem bei Kindern mit einer Gräserpollenallergie die harmlosen Pollen der Gräser als gefährlich ein. Um die winzigen Partikel loszuwerden, produziert dein Immunsystem Antikörper namens Immunoglobulin E (IgE). Sie weisen andere Zellen an, Abwehrstoffe freizusetzen, zum Beispiel Histamin. Und genau das verursacht die lästigen Allergiesymptome wie Niesen und tränende Augen.

Was sind die typischen Auslöser von Allergiesymptomen bei Kindern?

Kinder können auf sehr viele Substanzen allergisch reagieren. Die häufigsten Allergene, die Allergien bei Kindern auslösen können, sind:

  • Baumpollen (etwa Birke, Haselnuss)
  • Gräserpollen
  • Kräuterpollen (bspw. Beifuß, Ambrosia)
  • Hausstaubmilben
  • Tiere (Bestandteile des Speichels, Schweißes, Talgs oder Urins der Tiere)
  • Schimmelpilze
  • Erdnüsse
  • Eier
  • Milch
  • Wespen- oder Bienengift
Ein Kind in einem weißen Kittel spielt Doktor. Es nutzt ein Stethoskop, um einen Teddy zu untersuchen.

Benötigst du für dein Kind einen Termin bei einer Allergie-Spezialistin oder einem Allergie-Spezialisten?

Ganzjähriger und saisonaler Heuschnupfen bei deinem Kind

Vielleicht hat dein Kind häufig eine juckende, laufende oder verstopfte Nase oder rote, tränende und juckende Augen: Dies sind typische Symptome einer ganzjährig oder auch einer saisonal auftretenden Allergie bei Kindern.

Ganzjährig auftretende Allergiebeschwerden können von Auslösern wie Hausstaubmilben, Schimmelpilzen und Tieren verursacht werden. Die Symptome einer Pollenallergie treten hingegen zeitlich begrenzt auf, nämlich dann, wenn die Pflanzen blühen und sich die Pollen in der Luft befinden. Deshalb nennt man diese Art saisonale Allergien. Die Pollenflugzeit beginnt meist im Frühjahr (wobei einige Bäume bereits im Winter ihre Pollen freisetzen) und endet im Herbst.

Obwohl der Begriff „Heuschnupfen“ weitläufig benutzt wird, löst nicht Heu, sondern die Pollen der Gräser die Allergiesymptome aus. Natürlich können auch viele andere Auslöser einen allergischen Schnupfen auslösen. Übrigens verursacht Heuschnupfen bei Kindern kein Fieber.

Werden die Symptome meines Kindes durch eine Erkältung oder eine Allergie verursacht?

Manche Symptome einer normalen Erkältung sind identisch mit denen einer Allergie, etwa vermehrtes Niesen, eine laufende oder verstopfte Nase. Diese Tabelle zeigt dir die wichtigsten Unterschiede zwischen einer Atemwegsallergie und einer Erkältung :

 

Symptom Erkältung Allergie
Muskel- und Gelenkschmerzen Manchmal Nie
Erhöhte Temperatur oder Fieber Manchmal Nie
Juckende Nase oder Augen Selten Meistens
Halsschmerzen Meistens Selten
Husten Meistens Manchmal
Farbe und Konsistenz des Nasenschleims Kann gelblich oder grünlich sowie ziemlich zäh sein Für gewöhnlich klar und wässrig
Ein Junge in einem gelben Hemd versucht sich selbst an der Schulter zu jucken. Dabei hält er seinen Kopf schräg und aufgrund des starken Juckreizes verzieht er sein Gesicht. Er könnte einen allergischen Hautausschlag haben.

Symptome von allergischem Asthma bei Kindern

Eine Allergie, die Beschwerden an Nase und Augen verursacht, kann sich manchmal zu allergischem Asthma entwickeln. Wenn ein Kind allergisches Asthma hat, bedeutet dies, dass die Asthmasymptome nicht durch Viren oder Bakterien, sondern durch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaarschuppen verursacht werden. Asthma kann sich durch folgende Symptome äußern:

  • Kurzatmigkeit, besonders während sportlicher Aktivitäten
  • Atemgeräusche
  • Engegefühl in der Brust
  • Husten
  • Nächtliches Aufwachen aufgrund der Symptome

Um das Risiko weiterer Allergien oder eines allergischen Asthmas zu reduzieren und Symptome längerfristig besser in den Griff zu bekommen, ist es entscheidend, Allergiesymptome bei Kindern bereits in frühen Lebensjahren richtig zu diagnostizieren und effektiv zu behandeln.

Lebensmittelallergie: Symptome bei Kindern

Die folgenden Symptome einer Lebensmittelallergie können innerhalb von Minuten nach dem Verzehr des auslösenden Lebensmittels oder erst nach einigen Stunden auftreten. Sie können mild bis schwerwiegend sein: 

  • Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfe oder Durchfall)
  • Hautausschläge
  • Kribbeln der Lippen, Zunge oder des Rachenraums
  • Schwellungen im Gesicht, Mund, Rachen oder anderer Körperteile
  • Luftnot oder keuchende Atmung
  • Schwindelgefühle

Leiden Kinder unter Lebensmittelallergien, löst dies bei Eltern und Betreuern oft große Sorgen aus. Viele Eltern vermuten, dass ihr Kind von einer Lebensmittelallergie betroffen ist.

Kleine Kinder, die an einer Lebensmittelallergie leiden, sind allergisch gegen bestimmte Bestandteile von Milch, Eiern und Erdnüssen. Bei Jugendlichen und Erwachsenen treten am häufigsten Lebensmittelallergien gegen Erdnüsse, Nüsse von Bäumen und Meeresfrüchte auf.

Es kann leicht passieren, dass eine Lebensmittelintoleranz mit einer Lebensmittelallergie verwechselt wird. Die Symptome sind häufig ähnlich, jedoch verläuft eine Lebensmittelintoleranz häufig mild bis moderat. Eine Lebensmittelintoleranz bedeutet, dass der Körper bestimmte Lebensmittel nicht verdauen kann. Eine echte Lebensmittelallergie hingegen kann schnell und häufiger zu lebensbedrohlichen Reaktionen führen. Es ist wichtig, diese beiden Krankheitsbilder voneinander zu unterscheiden und zu wissen, von welcher Erkrankung dein Kind betroffen ist. Vereinbare dafür bitte einen Termin bei einer Ärztin oder einem Arzt.

Was sind die Symptome einer schweren allergischen Reaktion (Anaphylaxie)?

Schwere Atemnot, Hautausschläge, Ohnmacht: Manchmal können Allergien, insbesondere solche auf Lebensmittel und Insektenstiche (Insektengifte), plötzliche schwerwiegende Reaktionen auslösen. Ein allergischer Schock betrifft den ganzen Körper und kann lebensbedrohlich verlaufen. Rufe dir in solch einem Fall umgehend Hilfe unter der bekannten Notfallnummer 112.

Die Symptome eines anaphylaktischen Schocks können binnen Minuten nach dem Kontakt mit dem Auslöser beginnen, sie können aber auch erst einige Stunden später auftreten. Es können sich folgende Anzeichen und Symptome zeigen:

  • Plötzliche Unruhe oder Schläfrigkeit
  • Hautreaktionen wie Nesselsucht, Juckreiz, Erröten oder Blässe
  • Geschwollene Zunge oder Rachen
  • Keuchen und Atemschwierigkeiten
  • Schwindel, Erbrechen oder Durchfall
  • Schwacher oder schneller Puls
  • Blutdruckabfall (Hypotension)
  • Schwindel oder Ohnmacht

Kinder mit einem bekannten Risiko für Anaphylaxie sollten immer und überall einen Adrenalin-Autoinjektor bei sich tragen. Adrenalin ist ein körpereigenes Hormon, mit dem im Ernstfall ein anaphylaktischer Schock behandelt werden kann. Deine Allergologin oder dein Allergologe wird dir zeigen, wie ein Autoinjektor korrekt angewendet wird. Es ist wichtig sicherzustellen, dass alle Betreuenden den Umgang mit dem Autoinjektor beherrschen. Schulungen für Personal von Kindergärten oder Schulen werden von einigen Ärztinnen oder Ärzten sowie Vereinen und Organisationen angeboten (z. B. vom DAAB oder von der Arbeitsgemeinschaft Anaphylaxie).

Dein Kind oder die Betreuungsperson sollte jederzeit schnell und leicht auf zwei Autoinjektoren zugreifen können. Auch wenn sich Kinder nach der Verabreichung des ersten Autoinjektors besser fühlen, sollte trotzdem immer notärztliche Hilfe gerufen werden, denn es kann nach einiger Zeit eine zweite allergische Reaktion, die sog. „Spätreaktion“, eintreten.

Bei einem Kind mit Allergiesymptomen wird ein Pricktest auf dem Unterarm durchgeführt. Der Unterarm liegt auf einem weißen Tisch, während Tropfen der Allergenlösung auf die Hautstellen aufgetragen werden.

Wie lange dauern allergische Symptome bei Kindern an?

Allergische Reaktionen vom Soforttyp können Stunden bis Tage anhalten. Sie dauern mindestens so lange an, wie dein Kind dem Allergen ausgesetzt ist, das die Reaktion verursacht.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass sich Allergien im Laufe des Lebens eines Kindes ändern können. Ein Auslöser, der zuvor eine starke und langwierige Reaktion verursacht hat, kann später mildere kurzzeitige Symptome – oder umgekehrt – verursachen.

Verändern sich Allergiesymptome, wenn Kinder älter werden?

Wenn Kinder älter werden, können sich die Allergiesymptome in der Tat verändern: etwa, wenn sie vom Baby zum Kleinkind, zum Vorschulkind, zum Schulkind und Jugendlichen werden. Des Weiteren können sich die Allergiesymptome von den oberen auf die unteren Atemwege ausweiten und zu allergischem Asthma führen. Diesen gefürchteten „Etagenwechsel“ haben wir weiter oben bereits erwähnt. Nachfolgend findest du die typischen Symptome während der wichtigsten Entwicklungsschritte:

Allergiesymptome bei Babys:

Allergien bei Babys (bis zum vollendeten ersten Lebensjahr) tendieren dazu, mit Symptomen wie Hautausschlägen (Ekzem) oder Nesselsucht in Erscheinung zu treten.

  • Hautausschläge (Nesselsucht, atopisches Ekzem - auch Neurodermitis genannt)
  • Mangelnde Gewichts- und/oder Längenzunahme
  • Unruhe, vermehrtes Schreien
  • Blutige Durchfälle

Allergiesymptome bei Kleinkindern:

  • Zunahme der Nahrungsmittelallergien (insb. Hühnereiweiß, Soja, Weizen, Erdnuss und Baumnüsse). Diese verursachen zusätzliche Symptome wie Magenverstimmungen und potenziell ernstere und sogar lebensbedrohliche Symptome.
  • Inhalative Allergene (insbesondere Hausstaubmilben) können jetzt schon relevant werden und führen zu einer erhöhten Infektneigung durch vermehrte Mundatmung mit Neigung zu verengten Atemwegen (obstruktive Bronchitis).
  • Anhaltend verlegte oder laufende Nase
  • Schlechter Schlaf
  • Tagesmüdigkeit

Allergiesymptome bei Vorschulkindern:

Ganzjährige Allergien gegen z. B. Hausstaubmilben oder saisonal auftretende Allergien wie Heuschnupfen können sich insbesondere zwischen dem vierten und sechsten Lebensjahr entwickeln. Symptome können eine laufende oder verstopfte Nase, Niesen und juckende Augen sein.

Allergiesymptome bei Grundschulkindern:

Zwischen dem fünften und siebten Lebensjahr können inhalative Allergien zunehmen (Polysensibilisierung) und bestehende allergische Symptome der oberen Atemwege zu einem allergischen Asthma werden. Dieses kann mit Symptomen wie Husten, Keuchen und Atemnot einhergehen und auch in der Jugend oder im Erwachsenenalter bestehen bleiben.

Allergiesymptome bei Jugendlichen:

Wenn du das ganze Jahr über mit Allergiesymptomen zu kämpfen hast und morgens müde aufwachst, könnte es sein, dass du allergisch auf Hausstaubmilben reagierst. Hausstaubmilben sind kleine weiße Tierchen, die zur Familie der Spinnen zählen. Sie halten sich gerne an dunklen, bisweilen feuchtwarmen Orten wie Matratzen, Kissen und Decken auf.

Wie werden Allergiesymptome untersucht?

Deine behandelnde Ärztin oder dein Arzt wird nicht nur die Krankengeschichte deines Kindes erfragen, sondern kann auch die folgenden Allergietests vorschlagen, um Auslöser zu identifizieren:

Haut-Pricktest

Ein Pricktest weist vorliegende IgE-Antikörper in der Haut nach, die bestimmten Allergenen zugeordnet werden können. Ein kleiner Tropfen der Allergenlösung wird auf die Haut aufgetropft und vorsichtig in die Haut eingebracht. Reagiert dein Kind auf das getestete Allergen, erscheinen innerhalb von etwa 15 Minuten Mückenstich-ähnliche Quaddeln.

Bluttest

In Blutproben können vorhandene IgE-Antikörper analysiert werden. Bluttests können entweder direkt oder ergänzend zum Haut-Pricktest eingesetzt werden.

Provokationstests

Ein Provokationstest wird beispielsweise zur Diagnose einer Lebensmittelallergie durchgeführt. Bei solchen Tests wird dem Kind das Allergen in steigender Konzentration verabreicht und die jeweiligen Reaktionen werden beobachtet und protokolliert. Oft findet eine solche Testung im Krankenhaus statt, damit im Fall einer allergischen Reaktion umgehend Hilfe erfolgen kann.

Außerdem gibt es noch die nasale Provokation. Hierbei wird das Allergen über ein Nasenspray in die Nase gesprüht und allergische Symptome der Nase, Augen sowie unteren Atemwege über einen gewissen Zeitraum erfasst. Die Auswirkungen - sollten sich welche zeigen - werden beobachtet und dokumentiert.  Provokationstests werden ausschließlich unter medizinischer Aufsicht in einer Klinik durchgeführt.

Allergie beim Kind: Wie kann ich helfen?

Die bestmögliche Hilfe für allergische Kinder hängt von Faktoren wie dessen Alter, dem allgemeinen Gesundheitszustand und der Schwere und Häufigkeit des Auftretens der Symptome ab. Auch ob das Kind in einem Raucherhaushalt oder mit Schimmelpilzbelastung aufwächst, spielt eine wichtige Rolle. Denke bitte daran, dass Allergiesymptome ähnlich zu denen anderer Erkrankungen sein können. Im allerersten Schritt sollte daher eine Ärztin oder ein Arzt die Symptomatik grundlegend abklären.

Schildere der Ärztin oder dem Arzt möglichst genau, welche Symptome dein Kind wann und wo zeigt. Beschreibe, wie die allergieverdächtigen Symptome den Alltag deines Kindes beeinflussen. Diese Angaben helfen der Ärztin oder dem Arzt bei der Diagnostik und der Wahl der optimalen Behandlung.

Vermeide oder reduziere den Kontakt zu Allergenen

Drinnen bleiben, wenn die Pollenbelastung im Freien sehr hoch ist, oder den Kontakt zu auslösenden Lebensmitteln vermeiden: Diese vermeintlich simplen Tipps erscheinen offensichtlich. Jedoch ist die Umsetzung im Alltag wirklich empfehlenswert, damit die allergische Reaktion gar nicht erst – oder abgeschwächter – auftritt. Es gibt weitere Wege, um das Auftreten von Allergiesymptomen bei Kindern zu lindern, jedoch bleibt die Vermeidung des Allergens während der gesamten Behandlungsdauer als wichtigste Maßnahme bestehen.

Allergiesymptome bei Kindern in den Griff bekommen

Die behandelnde Allergologin oder der Allergologe wird für dein Kind einen individuellen Behandlungsplan mit ausgewählten Maßnahmen und Medikamenten erstellen. Eine breite Palette an Medikamenten hilft dabei, die Allergiesymptome bei Kindern kurzfristig zu lindern. Dazu zählen etwa Antihistaminika - sowie (nach ärztlicher Empfehlung) kortisonhaltige Medikamente in Form von Nasensprays, Augentropfen, Tabletten, Tropfen, Säften oder Cremes.

Allergie-Immuntherapie (AIT) zur dauerhaften Linderung von Allergiesymptomen bei Kindern

Die Allergie-Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt, ist die einzige ursächliche Behandlungsmöglichkeit, mit Hilfe der Natur das „verwirrte“ Immunsystem wieder an die eigentlich harmlosen Verursacher (=Allergene) zu gewöhnen. Sie zielt auf die Ursache der Allergie ab. Die Idee ist, sich die natürlichen Mechanismen des Immunsystems zunutze zu machen. Denn es kann neu erlernen, weniger sensibel auf die Auslöser zu reagieren. Dem Abwehrsystem werden dabei kontrollierte Mengen des Allergens verabreicht, damit eine Gewöhnung stattfinden kann. Die Allergie-Immuntherapie hilft dabei, die Allergiesymptome zu reduzieren und den Bedarf an Medikamenten während und auch nach der Behandlungszeit zu verringern. Dieser Effekt kann sowohl bei dem allergischen Schnupfen als auch bei einem allergischen Asthma zum Nutzen kommen. Sprich mit der Ärztin oder dem Arzt, um in Erfahrung zu bringen, ob die Allergie-Immuntherapie zur Behandlung deines Kindes infrage kommt.

Zusammenfassung

Allergische Reaktionen können sich an mehreren Organen deines Kindes bemerkbar machen. Bei Babys äußern sich Allergien zunächst häufig als Ekzeme der Haut. Etwa ab dem Kleinkindalter können sich zunehmend Lebensmittelallergien durch Beschwerden im Magen-Darm-Trakt bemerkbar machen. Bei einigen Kindern können starke allergische Reaktionen auftreten, die mit lebensbedrohlichen Symptomen einhergehen können. Kinder können von ganzjährigen oder saisonalen Allergien betroffen sein. Allergische Atemwegsbeschwerden können sich bei manchen Kindern mit der Zeit zu Erkrankungen in den unteren Atemwegen ausweiten, was als allergisches Asthma bezeichnet wird.

Wenn deine Ärztin oder dein Arzt eine Allergie bei deinem Kind vermutet, wird innerhalb der Diagnostik gegebenenfalls ein Pricktest, Bluttest oder Provokationstest vorgeschlagen. Ist der Auslöser einmal identifiziert, hilft eine große Bandbreite an Verhaltenstipps, Maßnahmen und Medikamenten dabei, die Beschwerden besser in den Griff zu bekommen. Durch eine Hyposensibilisierung (Allergie-Immuntherapie) haben Kinder mit Allergien die Chance, ihr Leben ohne Beschwerden wieder voll zu genießen. Sie kann auch das Risiko für eine Ausweitung und Verschlimmerung der Allergie (Asthma) reduzieren.

Wir helfen dir dabei, deinem Kind zu helfen

Unser Ziel ist, Familien mit allergischen Kindern zu informieren und zu stärken, damit sie ein Leben wie alle anderen Kinder ohne Allergien führen können. Wir hoffen, dass dir dieser Artikel hilft.

Redaktionsrichtlinien

Allergiecheck macht Allergiewissen verständlich für jeden und hält sich dafür an ein aufwendiges Redaktionsverfahren. Wir legen zum Beispiel Wert auf aktuelle und verlässliche Informationsquellen. Expertinnen und Experten der medizinischen Abteilung überprüfen unsere Inhalte, bevor wir sie an dich weitergeben. Das Experten- sowie auch das Redaktionsteam bemühen sich, jederzeit genau, gründlich, klar und objektiv zu sein. Unsere Redaktionsrichtlinien erklären im Detail, wie wir dies tun.

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Zuletzt medizinisch überprüft am: 20.11.2023

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