Allergischer Husten

Husten ist einer der natürlichen Abwehrmechanismen des Körpers. Beim schnellen Ausstoßen von Luft werden dein Rachen und deine Nase von Dingen befreit, die dort nicht hingehören, z. B. Viren und Bakterien, Schleim und andere Reizstoffe oder manchmal auch Kuchenkrümel. Dadurch werden deine Atemwege und deine Lunge geschützt.

Ein quälender Husten ist eines der häufigsten Symptome einer Allergie. Oft ist er mit allergischem Schnupfen (Heuschnupfen) verbunden und kann je nach Auslöser Wochen oder gar länger andauern. Das ist gleichzeitig ein Zeichen dafür, dass es sich möglicherweise nicht um eine Erkältung oder Grippe handelt. Aber es gibt noch andere Anzeichen. Lies weiter, um herauszufinden, was die Gründe für einen allergischen Husten sein können und wie du damit umgehst.

 

Was ist allergischer Husten?

Husten kann gewollt sein. Du hustest zum Beispiel bewusst, wenn du dich räusperst. Es kann aber auch ungewollt passieren. Wenn Nervenenden in Nase, Mund oder Rachen Fremdkörper oder Reizstoffe erkennen, senden sie Signale an ein „Hustenzentrum“ in deinem Gehirn. Impulse von diesem „Hustenzentrum“ geben dann über die motorischen Nerven der Wirbelsäule deinem Zwerchfell, der Bauchwand und den Muskeln den Befehl, sich zu bewegen. Das wird auch als Hustenreflex bezeichnet. Auch der allergische Husten ist so ähnlich.

 

Allergiesymptome mit Husten - so kommt es dazu

Du kannst Heuschnupfen von Baumpollen, Gräsern oder Unkraut bekommen. Vielleicht reagierst du auch auf Schimmelpilzsporen. Tierische Schuppen oder Hausstaubmilben können einen ganzjährigen allergischen Schnupfen bei dir verursachen. Eines der häufigen Symptome, das von all diesen geläufigen Allergenen ausgelöst wird, ist das sinubronchiale Syndrom, bei dem wiederholt Nasensekret in den Rachen und die Bronchien läuft. Der wässrige Schleim läuft den hinteren Rachenbereich hinunter und löst dabei Reize aus. Botschaften werden ans „Hustenzentrum“ geschickt und du musst husten.

Allergien können auch Husten auslösen, wenn du diese harmlosen Substanzen einatmest. Dein Immunsystem hält die Fremdkörper für eine Bedrohung und reagiert mit einer Entzündung der Atemwege. Genau das passiert beim atopischen Asthma. Allergischer Husten kann hier eines der Symptome sein. Manchmal ist Husten aber auch das einzige Symptom und kann sich in einem solchen Fall später zu klassischem Asthma entwickeln.

 

Wie man allergischen Husten erkennt

Bestimmte Merkmale können dir helfen, allergiebedingten Husten von anderem Husten zu unterscheiden. Auf Folgendes solltest du achten:

  • Gewöhnlicher trockener Husten – es wird kein Schleim aus den Atemwegen oder der Lunge gelöst.
  • Häufig mit sinubronchialem Syndrom (auch bekannt als Postnasal-Drip-Syndrom, bei dem Erkrankungen der oberen Atemwege die unteren Atemwege belasten).
  • Nachts ist der Husten oft schlimmer als tagsüber.
  • Der Husten dauert normalerweise länger als drei Wochen.

Ein deutliches Anzeichen kann sein, wenn du gleichzeitig andere Heuschnupfensymptome hast, zum Beispiel eine laufende oder vielleicht eine verstopfte Nase, Niesen, juckende Augen oder dunkle Augenringe aufgrund daraus resultierender Schlaflosigkeit. Es kann auch sein, dass du Symptome der unteren Atemwege wie Kurzatmigkeit, Engegefühl in der Brust und pfeifende Atmung (Giemen) bekommst.

Allergischer Husten vs. Erkältung

Allergischer Schnupfen kann sich wie eine Erkältung anfühlen. Bei beiden treten ähnliche Symptome auf, da eine Erkältung auch Schnupfen zusammen mit trockenem Husten verursachen kann. Manchmal ist es schwierig zu erkennen, ob dein Immunsystem ein Allergen oder ein Erkältungsvirus bekämpft.

Es gibt jedoch Unterschiede. Erkältungssymptome treten allmählich auf und dauern in der Regel etwa ein bis drei Wochen an. Ein allergischer Husten hingegen kann so lange andauern, wie du dem Auslöser ausgesetzt bist. So kann ein heuschnupfenbedingter Husten die ganze Pollensaison über anhalten. Dann verbringst du vielleicht wochenlang damit, ständig die Pollenflugvorhersage zu prüfen.

Allergiesymptome haben tendenziell ein Muster. Sie treten in der Regel kurz nach dem Kontakt mit dem Allergen auf. Es kann sich beispielsweise um einen allergischen Husten handeln, wenn er hauptsächlich im Freien auftritt oder wenn du Freunde mit einem Haustier besuchst.

 

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Diagnose eines allergischen Hustens

Nur deine Ärztin oder dein Arzt kann mit Sicherheit sagen, ob du Heuschnupfen oder einen allergischen Husten hast, der z. B. durch Hausstaubmilben, Tierhaare oder Schimmelpilzsporen ausgelöst wird. Versuche, dich daran zu erinnern, wann und wo du zum ersten Mal Symptome hattest. Es kann hilfreich sein, ein Allergietagebuch zu führen. Notiere dir, ob es zu einer bestimmten Jahreszeit schlimmer ist (saisonale Allergien) sowie drinnen oder draußen.

Deine Ärztin oder dein Arzt wird sich deine Krankengeschichte ansehen. Sie/Er führt möglicherweise eine körperliche Untersuchung bei dir durch und hört deine Brust ab. Das Pfeifen beim Ausatmen (Giemen) ist eines der deutlichsten Anzeichen von Asthma. Ein Pricktest oder ein Bluttest kann helfen, die Diagnose zu stellen. Wenn es sich um eine Allergie handelt, wird deine Ärztin oder dein Arzt Behandlungsmöglichkeiten mit dir besprechen und wie du deine Auslöser vermeiden kannst.

 

Drei medikamentenfreie Methoden zur Behandlung von allergischem Husten

Es gibt Hausmittel, die du als erste Wahl ausprobieren kannst. Diese Behandlungen können schleimbedingte Symptome lindern und bei deinem allergischen Husten helfen.

  1. Kochsalzlösung: Regelmäßiges Spülen der Nasengänge mit Kochsalzlösung hilft, sie von Reizstoffen zu befreien. Entsprechende Sprays findest du in der Apotheke. Denke aber daran, die Düse sauber zu halten, da sonst dein Infektionsrisiko steigen könnte.
  2. Dampf: Wasserdampf kann dabei helfen, Schleim zu lösen. Das kann dir auch bei allergiebedingtem Husten Linderung verschaffen. Genieße eine lange heiße Dusche, oder lege ein Handtuch über deinen Kopf und atme den Dampf aus einer Schüssel mit frisch aufgekochtem Wasser ein (Inhalation). Achte aber auf genügend Abstand, um dich nicht zu verbrühen.Ein Luftbefeuchter sorgt für mehr Feuchtigkeit in der Luft und kann Halsschmerzen und trockenen Husten lindern.
  3. Lutschbonbons oder Halstabletten: Eine andere Methode, um deinen Allergiehusten zu lindern, ist das Lutschen von Halstabletten oder Lutschbonbons. Es gibt jedoch keine Beweise dafür, dass die einen effektiver sind als die anderen.
  4. Honig und Zitrone: Wasser mit Honig und Zitrone kann beruhigend wirken. Oder nimm einen Löffel Honig zu dir (nicht für Kinder unter einem Jahr!). Studien deuten darauf hin, dass Honig Husten genauso wirksam stoppen kann wie die meisten frei verkäuflichen Medikamente.

Achte darauf, ausreichend Flüssigkeit zu dir zu nehmen und versuche, deinen Kopf beim Schlafen durch Kissen höher zu legen. Ersteres verdünnt den Schleim, Zweiteres verhindert, dass er sich im hinteren Teil deines Rachens ansammelt und du husten musst. Husten unterbricht den Schlaf, was dich wiederum müde machen und die Konzentration und Leistung in der Schule oder bei der Arbeit beeinträchtigen kann.

Was ist die beste Medizin gegen allergischen Husten?

Wenn medikamentenfreie Heilmittel nicht wirken, dann sind Arzneimittel die nächste Option. Dein allergischer Husten kann durch Folgendes gelindert werden:

  • Antihistaminika: Tabletten können beim allergiebedingten sinubronchialen Syndrom helfen. Auch Antihistamin-Nasensprays können die Menge des dadurch produzierten Schleims reduzieren.
  • Dekongestiva: Können beim sinubronchialen Syndrom helfen, da durch Austrocknen der Atemwege der Schleim reduziert wird. Achtung: Nasensprays und -tropfen sollten nur für kurze Zeit angewendet werden, da sie sonst deine Symptome verschlimmern können.
  • Kortison: Kortison-Nasensprays reduzieren Entzündungen und können helfen, den Schleim an der Rachenwand zu reduzieren. Einige sind rezeptfrei erhältlich, während für andere ein Rezept benötigt wird. Kortison-Inhalatoren können Asthma behandeln. Sie sollen die Entzündung der Atemwege beruhigen, die einen allergischen Husten verursacht.
  • Bronchodilatatoren: Sprays können die Atemwege öffnen. Sie sind kurzwirkend und können daher in Kombination mit Kortison-Inhalatoren verwendet werden.

Diese Behandlungen können die Symptome von allergischem Husten kurzfristig lindern. Möglicherweise hast du auch Hustenlöser in der Apotheke gesehen. Hustenmittel enthalten unterschiedliche wirksame Substanzen. Schleimlöser sind z. B. dazu gedacht, Schleim zu verdünnen, wodurch er sich leichter löst. Studien zu deren Wirksamkeit haben jedoch unterschiedliche Ergebnisse ergeben. Vielleicht findest du einen Schleimlöser, der für dich wirkt. Bitte deine Apothekerin oder deinen Apotheker um Rat.

 

Langzeitbehandlung bei allergischem Husten

Es gibt nur einen Weg, Allergien zu behandeln und den Krankheitsverlauf nachhaltig zu verändern. Die Hyposensibilisierung zielt darauf ab, dein Immunsystem wiederholt mit winzigen Dosen deines Allergens zu desensibilisieren. Die Idee dahinter ist, dass du weniger auf symptomlindernde Arzneimittel angewiesen bist, weil deine Allergie dich weniger oder gar nicht stört. Deine Ärztin oder dein Arzt kann dir sagen, ob es das Richtige für dich ist.

Du würdest dann etwa drei Jahre lang regelmäßige Injektionen (Hyposensibilisierung in Form von Spritzen) in der Praxis der Allergologin oder des Allergologen bekommen, oder über etwa den gleichen Zeitraum hinweg Tabletten unter der Zunge zergehen lassen – zuerst in der Praxis und dann zu Hause. Du musst den gesamten Behandlungszyklus abschließen, auch wenn dein allergischer Husten früher abklingt.

 

Wann solltest du wegen eines chronischen Hustens eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen?

Gelegentlich kann Husten ein Zeichen für etwas Ernsteres sein. Suche ärztliche Hilfe auf, wenn du:

  • einen Husten hast, der länger als ein paar Wochen dauert,
  • einen starken Husten hast oder es schnell schlimmer wird,
  • Brustschmerzen bekommst,
  • abnimmst und nicht weißt warum,
  • geschwollene Lymphknoten an deinem Hals hast,
  • Schwierigkeiten beim Atmen hast,
  • Blut im Schleim siehst.

 

Kann man gleichzeitig allergischen Husten und Covid-19 haben?

Allergien und diese Virusinfektion Covid-19 haben ähnliche Symptome, z. B. trockenen Husten. Covid-19 kann jedoch auch Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen verursachen, die man normalerweise nicht bei einem allergischen Husten bekommt. Müdigkeit und Schwächegefühl treten bei Allergien weniger häufig auf, ebenso wie der Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns. Du kannst die aktuellen Gesundheitsinformationen über Covid-19 hier überprüfen. Lass dich im Zweifelsfall testen.

 

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Redaktionsrichtlinien

Allergiecheck macht Allergiewissen verständlich für jeden und hält sich dafür an ein aufwendiges Redaktionsverfahren. Wir legen zum Beispiel Wert auf aktuelle und verlässliche Informationsquellen. Expertinnen und Experten der medizinischen Abteilung überprüfen unsere Inhalte, bevor wir sie an dich weitergeben. Das Experten- sowie auch das Redaktionsteam bemühen sich, jederzeit genau, gründlich, klar und objektiv zu sein. Unsere Redaktionsrichtlinien erklären im Detail, wie wir dies tun.

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