Asthma-Ursachen
Asthma hat viele Ursachen
Hast du das gewusst? Bei Kindern ist Asthma bronchiale die häufigste chronische Erkrankung und die Quote steigt stetig von Jahr zu Jahr. Bis zu zehn Prozent der unter 18-Jährigen sind von Asthma betroffen, ebenso wie jeder zwanzigste Erwachsene. Besonders häufig leiden Allergiker an Asthma. Und Asthmatikerinnen und Asthmatiker sind besonders häufig Allergiker. Woran liegt das?
Dr. Kristina: "Warum haben Hausstaubmilben-Allergiker ein besonders hohes Asthma-Risiko?"
Was sind die grundlegenden Auslöser von Asthma?
Grundsätzlich unterscheiden Medizinerinnen und Mediziner zwischen allergischem und nicht-allergischem Asthma. Ursächliche Auslöser von allergischem Asthma sind Allergene: Also Substanzen, die eine überschießende Reaktion des Immunsystems hervorrufen. Solche allergieauslösende Stoffe kommen in den unterschiedlichsten Bereichen vor.
Zu den wichstigsten Allergenen gehören:
- Pollen von Gräsern und Bäumen
- Hausstaubmilben und ihre Ausscheidungen
- bestimmte Proteine von z. B. Hund oder Katze, die über ihr Fell in die Atemluft gelangen
Übrigens gibt es bei Asthma bronchiale kein einheitliches Krankheitsbild. Die typischen Beschwerden haben aber die gleichen Ursachen: zum einen eine Atemwegsverengung, zum anderen eine bronchiale Überempfindlichkeit, die zu entzündlichen Veränderungen führt. Die Folgen können etwa Atemnot, pfeifende Atemgeräusche, Husten und ein Engegefühl im Brustkorb sein. Diese Symptome fallen bei jeder Patientin und jedem Patienten unterschiedlich stark ins Gewicht und müssen nicht immer gleichzeitig auftreten.
Ursachen und Risiken von allergischem Asthma
Warum allergisches Asthma bronchiale ausbricht, lässt sich nicht mit letzter Sicherheit sagen. Dass die Krankheit durch das Zusammentreffen einer entsprechenden genetischen Veranlagung mit bestimmten äußeren Reizen ausgelöst wird, gilt aber als sicher. Zum Beispiel ist das der Fall, wenn eine Asthmatikerin oder ein Asthmatiker plötzlich einer besonders starken Belastung durch Pollen oder Hausstaub (bzw. Hausstaubmilben) ausgesetzt wird, auf die er allergisch ist und die entsprechende Veranlagung mitbringt. Dann können diese Allergene zu einem Asthmaanfall führen.
Die akute Verengung der Bronchien verringern den Atemfluss von Asthmatikerinnen und Asthmatikern. Außerdem können zähflüssiges Sekret und der Umbau der Atemwegsschleimhaut in funktionsloses Bindegewebe (Remodeling) die Atemwege verengen. Patientinnen und Patienten klagen in dem Fall meistens über typische Symptome wie Atemnot, die oft anfallsartig auftreten. Auch Giemen bzw. Pfeifen, Husten und ein enges Gefühl im Brustkorb sind häufig anzutreffen.
Weltweite Verbreitung von Allergien und Begleiterscheinungen / Auslöser eines Asthmas
Zahlen und Fakten zur polygen vererbten Anlage
Dass die durch mehrere Gene vererbte (polygene) Anlage beim Entstehen von allergischem Asthma eine wichtige Rolle spielen kann, ist wissenschaftlich belegt. Wenn beide Eltern von allergischem Asthma betroffen sind, haben Kinder laut einer Untersuchung ein 60- bis 80-prozentiges Risiko, ebenfalls an allergischem Asthma zu erkranken. Ein besonders eindrucksvoller Beleg für diese These ist die Situation auf der Insel Tristan da Cunha, die als abgelegenste aller bewohnten Inseln weltweit gilt. Dort leidet etwa die Hälfte der Bevölkerung aufgrund entsprechender familiärer Vererbung an Asthma.
Heuschnupfen als Ursache für allergisches Asthma
Nicht jeder Kontakt mit einem Allergen, das möglicherweise Asthma auslösen könnte, muss tatsächlich zu einer Asthmaerkrankung führen. Insbesondere wenn du allergisch auf Pollen reagierst, leidest du nicht zwangsläufig auch an asthmatischen Beschwerden. Es besteht aber die Möglichkeit, dass sich aus dem Heuschnupfen heraus allergisches Asthma entwickelt. Es handelt sich dann um eine Verschlechterung und Ausweitung deines Allergieleidens, das sich zuvor "nur" auf einen klassischen "Heuschnupfen" beschränkt hat. Der Kontakt mit den Allergenen führt also nicht mehr nur im Nasen-Rachen-Raum und an den Augen zu allergischen Reaktionen und Beschwerden, sondern auch im Bronchialbereich. Aus diesem Grund spricht man häufig vom sogenannten "Etagenwechsel" oder einem „allergischem Marsch“ – und dieser ist gar nicht so selten.
Etwa jede vierte Pollenallergikerin und jeder vierte Pollenallergiker muss nach etwa zehn Jahren Erkrankung mit einem Etagenwechsel rechnen. Bei Patientinnen und Patienten, die an einer Allergie gegen Hausstaubmilben leiden, entwickelt sogar jeder Zweite in der gleichen Zeit ein allergisches Asthma. Und auch ein weiteres Phänomen ist in diesem Zusammenhang zu beobachten: Auch die Vielfalt der Allergieauslöser vergrößert sich. War anfangs vor allem ein bestimmtes Allergen für die Allergie und die damit einhergehenden asthmatischen Beschwerden verantwortlich, kann die Patientin oder der Patient nun auch auf andere Allergene überempfindlich reagieren. Die Zeiträume ohne Allergenbelastung werden damit immer kürzer.
Das Wichtigste auf einen Blick
Asthma bronchiale ist kein einheitliches Krankheitsbild. Vielmehr fasst es Krankheitsymptome verschiedener Erkrankungen zusammen. Diese sind teilweise auf die reversible Verengung der Atemwege zurückzuführen und zum anderen auf eine bronchiale Überempfindlichkeit aufgrund entzündlicher Veränderungen. Es gibt auch eine genetisch bedingte Allergie- und Asthma-Veranlagung. Oft geht allergisches Asthma in einem frühen Stadium mit anderen allergischen Symptomen einher. In vielen Fällen verschlimmert sich die Allergie erst nach einigen Jahren und verlagert sich Richtung Bronchien. Man spricht dann vom Etagenwechsel. Wenn du diesen nicht riskieren möchtest, solltest du mit deiner Fachärztin oder deinem Facharzt über passende Behandlungsoptionen sprechen.
Redaktionsrichtlinien
Allergiecheck macht Allergiewissen verständlich für jeden und hält sich dafür an ein aufwendiges Redaktionsverfahren. Wir legen zum Beispiel Wert auf aktuelle und verlässliche Informationsquellen. Expertinnen und Experten der medizinischen Abteilung überprüfen unsere Inhalte, bevor wir sie an dich weitergeben. Das Experten- sowie auch das Redaktionsteam bemühen sich, jederzeit genau, gründlich, klar und objektiv zu sein. Unsere Redaktionsrichtlinien erklären im Detail, wie wir dies tun.
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