Das Allergie-Lexikon
In unserem Lexikon finden Sie interessante Informationen über allergene Pflanzen und weitere Allergie-Themen.
MILBENALLERGIE
Husten, Müdigkeit, eine verstopfte Nase oder starke Niesattacken. Wer dauerhaft solche Symptome beobachtet, leidet eventuell unter einer Hausstaubmilbenallergie.
Was ist eine Milbenallergie?
Bei der Milbenallergie handelt es sich genau genommen um die bekannte Hausstaubmilbenallergie. Die Begriffe selbst sind jedoch irreführend, denn die Betroffenen reagieren weder auf Hausstaub noch auf Milben. Vielmehr sind es Ausscheidungen der kleinen Spinnentierchen, die Menschen mit Symptomen, die einer Erkältung ähneln, den Alltag erschweren. Die wirbellosen Tiere sind mit dem bloßen Auge so gut wie nicht zu erkennen. Mit einer Größe von weniger als 0,5 Millimeter suchen sie sich ihren Lebensraum bevorzugt in Betten und Polstermöbeln. Hier finden sie ausreichend abgestorbene Hautschuppen, um sich zu ernähren.
Während der Nacht produziert der menschliche Organismus ca. 300 bis 500 Milliliter Körperschweiß. Dieses feucht-warme Mikroklima im Bett ist ideal für die winzigen Tierchen, die sich deshalb bevorzugt dort einnisten. Man findet Milben aber nicht nur im Bett, sie werden über die Luft und den Hausstaub in nahezu alle Innenräume verteilt. Auch in Vorhängen, Teppichen, Decken und sogar auf Kinosesseln oder Bussitzen finden sich Milben. Ein Mythos ist aber, dass sich Milben nur bei mangelnder Hygiene ausbreiten. Dagegen sind Räume mit glatten Oberflächen, die man häufig feucht abwischt, die beste Voraussetzung für möglichst wenige Milben.
Welche Symptome treten bei einer Milbenallergie auf?
Die Symptome sind häufig unspezifisch. Oft beginnt der Morgen mit heftigen Niesanfällen oder verstopfter Nase und juckenden Augen. Hustenreiz in der Nacht bringt die Betroffenen um ihren Schlaf. Insgesamt treten die charakteristischen Merkmale einer Erkältung auf. Es kann bei einer Milbenallergie auch zu Symptomen wie Halsschmerzen kommen, während die Atemwege gereizt sind und trockenen Husten auslösen. Doch anders als bei einer Erkältung sind das Niesen und das Anschwellen der Schleimhäute meist nur auf die Morgenstunden begrenzt. Klarheit über die Beschwerden kann ein Allergietest liefern.
Allergietest und Möglichkeiten zur Behandlung einer Hausstauballergie
Meist wird mit einem so genannten Pricktest überprüft, ob eine Sensibilisierung auf Hausstaubmilben vorliegt. Dafür werden die entsprechenden Allergene auf die Haut des Patienten gegeben. Zeigen sich Rötungen oder Quaddeln, weist dies in der Regel auf eine Sensibilisierung hin.
Als Behandlung sollte eine Hyposensibilisierung in Erwägung gezogen werden. Dies ist die einzige Therapie, mit der eine Allergie ursächlich behandelt werden kann. Das ist wichtig, da es oft nicht bei den Symptomen wie Husten und Niesattacken bleibt. Gerade bei Hausstaubmilbenallergikern ist die Gefahr, dass sich ein allergisches Asthma entwickelt, besonders groß. Bei der Hyposensibilisierung erhält der Patient in regelmäßigen Intervallen das Allergen, auf das er reagiert, entweder als Spritze oder in Form von Tropfen oder Tabletten. Der Organismus soll so lernen, dass die Allergene nicht schädlich sind, und sich nach und nach an diese gewöhnen. Eine solche Hyposensibilisierung dauert meist etwa drei Jahre. Bei vielen Patienten zeigt sich aber bereits in den ersten Monaten eine Verbesserung der allergischen Symptome. Trotzdem sollte die Behandlung nicht vorzeitig beendet werden, wenn die Symptome nicht mehr auftreten oder sich drastisch reduziert haben, denn der Lernprozess des Körpers ist dann noch nicht abgeschlossen.
Tipps bei der Hausstaubmilbenallergie
Allergenkarenz bei Hausstaubmilben ist schwierig, da sich Milbenkot in den meisten Innenräumen findet. Häufiges feuchtes Wischen kann helfen, den Staub zu verringern, ebenso ein Wechsel zu Allergiker-Bettwäsche und das Benutzen von Matratzenschonbezügen (sogenannten Encasings). Hochwertige Staubsauger mit HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Airfilter) sollen dafür sorgen, dass selbst kleinste Staubpartikel zurückgehalten werden. All diese Maßnahmen können zwar zu einer leichten Beruhigung der allergischen Reaktion auf Milben führen, die Ursache der Allergie bekämpfen sie aber nicht.
Niemand ist einer Milbenallergie hilflos ausgeliefert. Zuerst sollte ein Allergietest zeigen, ob es sich tatsächlich um eine Hausstaubmilbenallergie handelt. Eine zielgerichtete ursächliche Behandlung wie die Hyposensibilisierung und Maßnahmen wie das Verwenden von Encasings und feuchtes Wischen können die Beschwerden mindern. Wenden Sie sich bei Fragen an einen Allergologen in Ihrer Nähe.