Wer den Verdacht hat, an einer Allergie zu leiden, sollte zum Zweck einer genauen Diagnosestellung in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Denn erst wenn geklärt ist, ob tatsächlich eine Allergie vorliegt und wodurch sie ausgelöst wird, ist eine effektive Behandlung möglich. Dabei sollten durchaus auch leichtere Beschwerden ernst genommen werden, weil sich eine Allergie im Laufe der Zeit immer weiter verschlimmern kann, wenn keine Vorbeugungs- und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
Ein besonders bekanntes Beispiel dafür ist der sogenannte "Etagenwechsel". Davon wird dann gesprochen, wenn sich aus einem allergischen Schnupfen - zum Beispiel gegen Pollen, Tierallergene, Hausstaubmilben oder Schimmelpilze - im Laufe der Zeit ein allergisches Asthma entwickelt und die Erkrankung somit nicht mehr nur im Nasen-Rachen-Raum für Beschwerden sorgt, sondern auch zusätzlich in den "eine Etage tiefer" gelegenen Bronchien.
Sobald die Allergie-Diagnose feststeht, können gezielte Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Dabei gilt es vor allem, den Kontakt mit den auslösenden Allergenen soweit wie möglich zu vermeiden. Das ist einer der wichtigsten Tipps bei Allergien, denn so lassen sich die allergischen Beschwerden einfach und ohne Nebenwirkungen deutlich reduzieren.
In der Praxis lässt sich das allerdings nicht immer realisieren. Denn während man einigen Allergenen im Alltag durchaus gut ausweichen kann, sind andere - zum Beispiel Pollen während der Pollensaison oder Katzenallergene - so weit verbreitet, dass sich der Kontakt mit ihnen praktisch nicht vermeiden lässt.
Wenn Allergiesymptome auftreten, sollten diese nach Möglichkeit mit antiallergischen Medikamenten behandelt werden, um den Leidensdruck zu verringern und einer Verschlimmerung der Symptome entgegenzuwirken. Weil auf diesem Wege jedoch nur eine kurzfristige Besserung der Beschwerden erreicht werden kann, aber keine Behandlung der Allergieursachen möglich ist, sollte darüber hinaus im Gespräch mit dem Arzt geprüft werden, inwieweit für die betreffende Allergie auch eine Therapie zur Behandlung der Ursachen zur Verfügung steht.
Eine Behandlung der Allergieursachen, nämlich der Überreaktion des Immunsystems bei Kontakt mit bestimmten allergenen Substanzen, ist nur durch eine Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie oder auch Allergie-Impfung genannt) möglich. Dabei handelt es sich um eine etwa drei Jahre dauernde Therapie, die bei vielen Allergien vom "Soforttyp" (Typ I), vor allem bei Heuschnupfen, gute Erfolgsaussichten bietet. Zwar kann dadurch die Sensibilisierung für das auslösende Allergen nicht beseitigt werden, doch das Immunsystem kann im Laufe der Therapie "lernen", dass die betreffenden Substanzen keine Gefahr darstellen.
In der Folge kommt es nicht mehr zu den überschießenden Abwehrreaktionen, die sich als allergische Beschwerden bemerkbar machen. Deshalb treten die Allergiesymptome nach einer erfolgreichen Hyposensibilisierung bei Kontakt mit dem Allergen nur noch schwächer oder gar nicht mehr auf, sodass auch weniger antiallergische Medikamente benötigt werden.