Wie behandelt
man Baumpollen-allergien
bei Kindern?

Zunächst solltest du einen Termin bei eurer Ärztin oder eurem Arzt vereinbaren. Dort wird dann in einem Gespräch festgestellt, ob dein Kind wirklich unter einer Pollenallergie leiden könnte. Ein Allergietest kann dann dabei helfen, den oder die Allergieauslöser zu identifizieren. Im nächsten Schritt wird, bei einer entsprechenden Diagnose, gemeinsam ein für euch passender Behandlungsplan besprochen. Oft wird eine Kombination aus der Vermeidung von Baumpollen und symptomlindernden Allergiemedikamenten empfohlen. Je nach Alter des Kindes und Allergieauslöser kann auch eine Allergie-Immuntherapie (auch Hyposensibilisierung genannt) infrage kommen.

Mit den drei Säulen der Allergietherapie Schritt für Schritt zum Erfolg bei allergischen Kindern:

  1. Baumpollen vermeiden: Bereits ein paar Änderungen im Tagesablauf können während der Pollensaison helfen, die Symptome deines Kindes besser in den Griff zu bekommen: frühblühende Bäume wie Birke, Erle und Hasel setzen ihre Pollen üblicherweise im Frühling frei. Der Pollenflug kann bis in den Sommer andauern. Die Haselnuss beginnt während eines milden Winters teils schon ab Januar zu blühen. Wann die Symptome auftreten, hängt also davon ab, auf welche Pollen dein Kind reagiert, wo ihr lebt und wie das Wetter dort ist. Wenn die Pollenbelastung draußen hoch ist, ist es empfehlenswerter, wenn sich dein Kind so viel wie möglich in Innenräumen aufhält. Informationen zum aktuellen Pollenflug findest du auf unserer Website oder in der klarify-App. Es ist auch ratsam, die Haare deines Kindes vor dem Schlafengehen zu waschen, um sie von anhaftenden Pollen zu befreien und die im Freien getragenen Kleidungsstücke nicht mit ins Schlafzimmer zu bringen.
  2. Symptombehandlung bei einer Allergie gegen Baumpollen: Pollen sind so winzig, dass es für das Kind unmöglich ist, diesen immer vollständig aus dem Weg zu gehen. Daher können trotz aller Vermeidungsstrategien Symptome auftreten. Dann kommen Heuschnupfenmedikamente für Kinder zur Anwendung. Dazu zählen unter anderem Antihistaminika und Glukokortikoide (Kortikosteroide), die meist in Form von Tropfen, Saft, Tabletten, Nasensprays oder/und Augentropfen verabreicht werden. Viele dieser Präparate sind ohne ärztliche Verschreibung erhältlich, allerdings sollten Medikamente bei Kindern grundsätzlich nur nach ärztlicher Empfehlung angewendet werden.
  3. Die Ursache einer Baumpollenallergie behandeln: Mit einer Allergie-Immuntherapie (auch Hyposensibilisierung genannt) wird die eigentliche Ursache der Pollenallergie deines Kindes behandelt. Ziel hierbei ist es, die Allergiesymptome und den Einsatz von kurzfristig wirksamen Allergiemedikamenten zu reduzieren und somit die Allergie besser und nachhaltiger in den Griff zu bekommen. Zusätzlich kann das Risiko verringert werden, ein allergisches Asthma oder weitere Allergien zu entwickeln. Je nach Alter deines Kindes und der relevanten Baumpollenart ist die Allergie-Immuntherapie in Form von Tabletten, Tropfen oder Spritzen erhältlich.

Es ist wichtig, die Symptome deines Kindes zufriedenstellend in den Griff zu bekommen, da sich eine unbehandelte Pollenallergie bei Kindern ausweiten und zu Folgeerkrankungen wie allergischem Asthma führen kann. Sollten die Allergiesymptome dein Kind oder eure Familie belasten, wende dich bitte an eure behandelnde Ärztin oder euren behandelnden Arzt, um eine Behandlung zu beginnen oder eine bereits laufende Therapie so zu optimieren, dass ihr euren Familienalltag ungestört genießen könnt.

Bitte verabreiche deinem Kind nur Medikamente, die vorab ärztlich empfohlen wurden und für Kinder geeignet sind.

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Zuletzt medizinisch überprüft am:
1. Mai 2024

Zuletzt medizinisch überprüft am: 1. Mai 2024

Referenzen

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https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18331513

Scadding GK, Smith PK, Blaiss M, et al. Allergic Rhinitis in Childhood and the New EUFOREA Algorithm. Front Allergy. 2021;2:706589. Published 2021 Jul 14. doi:10.3389/falgy.2021.706589
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https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/j.1398-9995.1998.tb03932.x?sid=nlm%3Apubmed