Was ist eine Mückenstichallergie?

Was ist eine Mückenstichallergie?

Mücken leben auf jedem Kontinent außer in der Antarktis und verursachen die meisten Insektenstiche der Welt. Es ist normal, nach einem Stich eine Beule und Juckreiz zu bekommen. Stärkere Reaktionen könnten jedoch bedeuten, dass du eine Mückenstichallergie hast. Sie ist eher selten und tritt häufiger bei Kindern und Menschen mit geschwächtem Immunsystem auf. 

Sehen wir uns also an, wie du Insektenstiche vermeiden kannst und was zu tun ist, wenn du Symptome einer Mückenstichallergie bekommst.

Wie verursachen Mückenstiche allergische Reaktionen?

Die hungrige Stechmücke sticht mit der Spitze ihres Stechrüssels (Proboscis) bzw. ihres Mundwerkzeugs durch deine Haut in ein Blutgefäß. Dann spritzt sie ihren Speichel hinein, um die Blutgerinnung während der Nahrungsaufnahme zu stoppen.

Dein Immunsystem überreagiert auf Substanzen, die als Allergene im Speichel der Stechmücke bekannt sind. Es bildet Immunglobulin-E(IgE)-Antikörper, um dich gegen sie zu verteidigen. Wenn du dann das nächste Mal gestochen wirst, könntest du eine Mückenstichallergie entwickeln.

Sollte es dazu kommen, weisen die IgE-Antikörper andere Zellen an, chemische Stoffe freizusetzen, einschließlich Histamin. Dann kannst du Symptome einer Mückenstichallergie wie Schmerzen, Rötung und Schwellung um die Stichstelle herum oder allergische Reaktionen an anderen Körperstellen bekommen.

 

Symptome einer Mückenstichallergie

Mückenstiche führen zu diesen juckenden Beulen, die bereits Minuten nach dem Stich auftreten. Innerhalb etwa eines Tages kann die Beule hart werden und die Farbe kann sich ändern. Sie könnte sich auch in eine kleine Blase verwandeln oder eine dunklere Färbung verursachen, die wie ein Bluterguss aussieht. All dies sind häufige Symptome eines Mückenstichs.

 

Schon gewusst …?

  • Nur weibliche Mücken beißen – sie werden von Wärme, Licht und Schweiß angezogen.
  • Wissenschaftler untersuchen, ob gerinnungshemmende chemische Stoffe im Mückenspeichel in der Medizin Anwendung finden könnten.
  • Nach einem etwa sechssekündigen Kontakt mit einer saugenden Stechmücke wird eine juckende Beule oder eine andere Reaktion ausgelöst.
  • Wenn sich eine Stechmücke von deinem Blut ernährt, nimmt sie auch Viren und Parasiten in sich auf und überträgt sie. Zu den durch Mücken übertragenen Krankheiten gehören das Zika-Fieber, Malaria, das West-Nil-Fieber, Dengue-Fieber und Chikungunya-Fieber.
  • Es scheint, dass Proteine im Körper der Stechmücke auch allergische Reaktionen hervorrufen und Asthma, allergischen Schnupfen und möglicherweise eine Konjunktivitis (Bindehautentzündung) auslösen könnten.

Eine stärkere Reaktion, die auf eine Mückenstichallergie hindeutet, entwickelt sich in der Regel innerhalb von Stunden. Das kann folgendermaßen aussehen:

  • große lokale Reaktion mit Schwellung und Rötung (weniger sichtbar auf dunkleren Hauttypen)
  • leichtes Fieber
  • geschwollene Lymphknoten (Drüsen)
  • Ausschlag oder kleine, rote, erhabene Beulen auf deiner Haut (Nesselsucht)

Die Symptome einer Mückenstichallergie werden manchmal mit bakterieller Zellulitis verwechselt. Dies passiert häufiger bei sehr kleinen Kindern, die stärker auf Stiche reagieren können als Erwachsene. Die Entwicklung einer Zellulitis dauert in der Regel jedoch Tage. Das Kratzen von Mückenstichen kann dazu führen.

Warum bekomme ich plötzlich eine Mückenstichallergie?

Es mag zwar plötzlich erscheinen, aber du musst die IgE-Antikörper bereits gehabt haben, die wir weiter oben angesprochen haben. Normalerweise musst du mindestens zweimal von einer Stechmücke gestochen werden, um eine allergische Reaktion zu bekommen. Der erste Stich versetzt den Körper in Alarmbereitschaft. Dies wird als Sensibilisierung bezeichnet. Nicht bei allen Menschen, die sensibilisiert sind, kommt es jedoch zu allergischen Reaktionen. Es ist noch nicht geklärt, warum manche Menschen eine Allergie bekommen und andere nicht.

Bei Kindern kommt es häufiger zu einer schweren allergischen Reaktion auf Mückenstiche als bei Erwachsenen. Dies kann teilweise auf eine sogenannte natürliche Desensibilisierung zurückzuführen sein. Jeder erlebt eine Allergie anders und bei manchen Menschen ändert sich die Reaktion auf Stiche nach häufigem Kontakt mit der gleichen Spezies über lange Zeit hinweg. Die Stiche einer anderen Art von Stechmücke, zum Beispiel im Urlaub, könnten jedoch immer noch schwerwiegendere Reaktionen hervorrufen.

 

Diagnose einer Mückenstichallergie

Die Tests auf eine Mückenstichallergie sind nicht so gut entwickelt wie für andere häufige Allergien wie zum Beispiel gegen Pollen oder Hausstaubmilben. Deine Ärztin oder dein Arzt wird die Diagnose wahrscheinlich stellen, indem sie bzw. er sich die Stiche ansieht und deine Krankengeschichte erfasst. Sie oder er fragt dich möglicherweise nach deiner schlimmsten Stichreaktion, um die Wahrscheinlichkeit einer schweren allergischen Reaktion in der Zukunft vorherzusagen.

 

Eine Allergie gegen mehr als eine Gräserart ist nicht ungewöhnlich. Wenn sie zu leicht unterschiedlichen Zeiten blühen, kann dies die Länge deiner persönlichen Gräserpollen-Allergiesaison verlängern.

Welche Arten verursachen eine Gräser-Allergie?

Es gibt Hunderte verschiedener Gräserarten, aber nur wenige von ihnen sind besonders allergen. Das heißt, sie sind eine der Hauptursachen für Gräserpollen-Allergien.

Dazu gehören: gewöhnliches Knäuelgras, Wiesen-Rispengras, gewöhnlicher Glatthafer, Wiesen-Fuchsschwanz, deutsches Weidelgras, weiche Trespe, gewöhnliches Ruchgras, Rohr-Schwingel, Wiesen-Lieschgras, Flughafer und wolliges Honiggras. Die am häufigsten auftretenden Gräser-Allergien sind die gegen Lieschgras und Knäuelgras.

Verschiedene Gräser haben für ihren Wachstum unterschiedliche Ansprüche an ihren Lebensraum. Es gibt möglicherweise eine oder mehrere vorherrschende Arten in deiner Umgebung.

Sieben einfache Tipps bei einer Mückenstichallergie

Hilf auch deinen Freunden und deiner Familie mit Tipps, wie sie Mückenstiche vermeiden können. Hier sind einige grundlegende Dinge, die du tun oder lassen solltest:

  1. Meide die Lebensräume der Mücken: Teiche mit stehendem Gewässer und schattige, feuchte Orte sind oft Mücken-Hotspots. Leere das Planschbecken deines Kindes mindestens einmal pro Woche, wenn es eine Mückenstichallergie hat.
  2. Halte dich bedeckt: Trage langärmlige Oberteile und lange Hosen, um Stechmücken weniger Angriffsfläche zu bieten.
  3. Lenke keine Aufmerksamkeit auf dich: Helle Kleidung und starkes Parfüm können Stechmücken anziehen.
  4. Plane sportliche Aktivitäten sorgfältig: Schweiß, die Bildung von Milchsäure und ausgeatmetes Kohlendioxid sind für Stechmücken unwiderstehlich. Überlege dir also genau, wann du joggen gehst und was du dabei trägst, um zu vermeiden, gestochen zu werden und Symptome einer Mückenstichallergie zu entwickeln.
  5. Sei nicht zu nachtaktiv:Stechmücken sind von der Abend- bis zur Morgendämmerung am aktivsten, bleibe dann also nach Möglichkeit drinnen.
  6. Verwende ein Moskitonetz: Es muss mindestens 24 Löcher pro Quadratzentimeter aufweisen, um wirksam zu sein.
  7. Sei nicht zu sparsam mit Insektenspray: Achte darauf, dass dein Insektenschutzmittel DEET enthält. Es kann in der Liste der Inhaltsstoffe als N,N-Diethyl-m-toluamid bezeichnet sein. Finde die niedrigste Konzentration heraus, die für dich wirksam ist. Behandle damit auch Kleidung und Campingausrüstung. Icaridin oder Zitroneneukalyptusöl auf der Haut können auch wirken. Verwende DEET oder Zitroneneukalyptus bei Kindern nur nach einer reisemedizinischen Beratung.

Sei beim Auftragen von Insektenschutzmitteln vorsichtig. Diese können auf Schnitte, Kratzer, Schrammen, Sonnenbrand und Hautausschläge reizend wirken, ebenso auf die Augen. Halte sie von den Händen und Gesichtern deiner Kinder fern. DEET kann auch dann Reizungen verursachen, wenn es zu lange auf der Haut bleibt. Wasche das Insektenschutzmittel deshalb mit Wasser und Seife ab, sobald du wieder drinnen bist.

 

Behandlung der Symptome einer Mückenstichallergie

Manchmal kannst du Mückenstiche einfach nicht verhindern, egal was du versuchst. Die meisten lokalen Reaktionen können mit Hausmitteln behandelt werden. Stelle den betroffenen Bereich ruhig und lege 10 Minuten lang eine Eispackung auf, um Schmerzen und Schwellungen zu reduzieren. Du kannst dies so oft wie nötig wiederholen. Reinige Bläschen mit Seife und Wasser und achte darauf, dass sie nicht platzen. Probiere bei Juckreiz eine Paste aus Backpulver und Wasser aus. Lasse sie 10 Minuten lang auf dem Stichbereich und spüle sie dann ab.

Es gibt symptomlindernde Allergiemedikamente, falls du welche brauchst. Eine rezeptfreie Salbe mit Antihistaminikum kann beispielsweise den Juckreiz lindern. Eine Creme mit Hydrocortison, ein Glucocorticoid, kann Schwellungen und Juckreiz reduzieren.

Sprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt, wenn sich die Schwellung ausbreitet oder du glaubst, dass der Stichbereich entzündet sein könnte. Zu den deutlichen Anzeichen gehören eine erwärmte Haut und ein roter Hautbereich, der sich um den Stich herum ausbildet. Deine Ärztin oder dein Arzt kann dich auch beraten, welches Antihistaminikum als vorbeugende Maßnahme am besten geeignet ist, wenn du weißt, dass du Mücken ausgesetzt sein wirst. Dies kann helfen, wenn du zu größeren Reaktionen neigst.

 

Mückenstichallergie: Schwere Reaktionen

Stechmücken können mit größerer Wahrscheinlichkeit als viele andere beißende Insekten einen anaphylaktischen Schock auslösen. 

Schwere allergische Reaktionen, die den ganzen Körper betreffen, sind jedoch immer noch sehr selten (im Gegensatz zu einer Insektengiftallergie). Zu den Symptomen, die Teil einer schweren Reaktion sind und die einen medizinischen Notfall darstellen, können folgende gehören:

  • Haut fühlt sich klamm an
  • Benommenheit, Ohnmacht oder Bewusstseinsverlust
  • Herzrasen
  • Pfeifende Atmung und Atembeschwerden wie schnelle oder flache Atmung
  • Angstgefühle oder Verwirrtheit

Adrenalin ist das Hauptmedikament, das zur Behandlung eines anaphylaktischen Schocks eingesetzt wird. Deine Ärztin oder dein Arzt kann dir auch einen Autoinjektor verschreiben, wenn bei dir das Risiko für eine schwere allergische Reaktion besteht.

Du solltest jedoch immer zwei Autoinjektoren bei dir tragen, falls eine Einzeldosis nicht ausreicht. Deine Freunde und deine Familie müssen dir möglicherweise helfen, ihn zu verwenden, zeige ihnen also, wie er funktioniert. Du solltest außerdem ein Krankenhaus aufsuchen, auch wenn du dich durch das Adrenalin besser fühlst.

Es kann schwierig sein, die genaue Ursache – oder Ursachen – einer Hauterkrankung herauszufinden. Am besten führst du ein Tagebuch über die Symptome und notierst alles, was zeitgleich passiert.

Hautallergiesymptome infolge von Urtikaria

Die juckenden, erhabenen Beulen bei Urtikaria werden auch als Quaddeln bezeichnet. Sie können recht klein oder auch Zentimeter breit sein. Auf blasserer Haut sehen diese Hautallergiesymptome in der Regel rötlich aus. Nach Abklingen des Ausschlags können dunklere Hauttypen einige Zeit lang dunklere Flecken aufweisen.

Welche anderen Insektenstiche
lösen eine Allergie aus?

Bienenstichallergie

Wespenallergie

Redaktionsrichtlinien

Allergiecheck macht Allergiewissen verständlich für jeden und hält sich dafür an ein aufwendiges Redaktionsverfahren. Wir legen zum Beispiel Wert auf aktuelle und verlässliche Informationsquellen. Expertinnen und Experten der medizinischen Abteilung überprüfen unsere Inhalte, bevor wir sie an dich weitergeben. Das Experten- sowie auch das Redaktionsteam bemühen sich, jederzeit genau, gründlich, klar und objektiv zu sein. Unsere Redaktionsrichtlinien erklären im Detail, wie wir dies tun.

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