Ist ein Allergietest für
Kinder schmerzhaft?

Ein Allergietest für Kinder sollte nicht schmerzhaft sein und hängt von der Testmethode ab. Das Einbringen der Allergenlösung in die oberste Hautschicht bei einem Pricktest ähnelt dem Gefühl kurz gekniffen zu werden und kann vorab auch so demonstriert werden. Im Verlauf kann Juckreiz entstehen. Auch Bluttests werden bei Kindern durchgeführt. Bevor jedoch das Blut abgenommen wird, kann es hilfreich sein, die Hautstelle mit einer betäubenden Creme zu behandeln, so dass der Stich gar nicht spürbar ist. Entsprechende lokalanästhetische Cremes oder Pflaster gibt es frei verkäuflich in Apotheken. Was Kinder tatsächlich dabei fühlen und denken, variiert jedoch von Kind zu Kind. Besprich am besten vorher mit deinem Kind was passieren wird, damit es weiß, was es erwartet.

Hier sind einige weitere Informationen über die verschiedenen Allergietests für Kinder, die bei Verdacht auf Allergien gegen Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare, Schimmelpilze, Lebensmittel, Insektengifte, Arzneimittel und Latex durchgeführt werden können:

  1. Pricktest: In einem aufgezeichneten Raster wird von mehreren Allergenextrakten jeweils ein Tropfen auf den Arm deines Kindes aufgetragen. Kleine Kinder können aufkommenden Juckreiz häufig nicht widerstehen und müssen sich kratzen, daher wird der Test vielleicht auf ihrem Rücken durchgeführt. Die Flüssigkeit wird dann durch vorsichtiges Einbringen der Allergenlösung mit Hilfe einer Lanzette in die Haut eingebracht. Das machen die meisten Kinder gut mit, die größere Herausforderung liegt für sie eher darin, nach dem Einbringen der Lösung für 15 Minuten ruhig zu warten. Entsteht eine kleine rote Schwellung, die aussieht wie ein Mückenstich, zeigt dies eine Sensibilisierung an und kann im Zusammenhang mit den passenden Allergiesymptomen den Verdacht einer Allergie bestätigen.
  2. Bluttest: Dabei wird eine Blutprobe bei deinem Kind entnommen. Im Blut wird nach spezifischen Antikörpern gesucht, deren Vorliegen anzeigt, ob dein Kind gegen die relevanten Allergieauslöser sensibilisiert ist oder auch nicht. Der Schmerz durch die Nadel kann wie bereits oben beschrieben, mit einer lokal betäubenden Creme oder einem anästhesierenden Pflaster abgemildert werden.
  3. Epikutantest (auch Patch-Test): Dieser Allergietest wird normalerweise durchgeführt, um Auslöser für eine Kontaktallergie zu identifizieren. Typische Auslöser können Metalle, Chemikalien oder Medikamente sein. Zur Untersuchung werden kleine Pflaster mit dem Allergen auf den Arm oder den oberen Rücken deines Kindes geklebt. Reagiert die Haut auf gewisse Auslöser, würden juckende Quaddeln oder Blasen entstehen.
  4. Provokationstest: Bei einem Provokationstest wird dein Kind unter ärztlicher Aufsicht seinem möglichen Allergieauslöser ausgesetzt. Dies kann in Form einer oralen (durch den Verzehr), nasalen (über die Nasenschleimhaut) oder konjunktivalen (über die Bindehäute der Augen) Provokation stattfinden. Wenn es zu einer Reaktion kommt, treten die typischen Beschwerden auf. Bei einer eventuellen allergischen Reaktion verabreicht das medizinische Personal entsprechende Medikamente, um dieser entgegenzuwirken.
  5. Intrakutantest: Diese Testmethode wird eher selten bei Kindern angewandt und kann etwas unangenehmer für dein Kind sein, da eine geringe Menge des Allergens direkt in die mittlere Hautschicht des Arms gespritzt wird. Da er etwas sensitiver als der Prick- und Epikutantest ist, wird er manchmal bei sehr schwachen Allergenen oder bei Insektengiften zum Nachweis einer Sensibilisierung durchgeführt.
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Zuletzt medizinisch überprüft am: 1. Mai 2024

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