.Was steckt hinter meinen Halsschmerzen: Allergie oder etwas anderes
.Wie lange halten Halsschmerzen bei Allergien an?
.2 Wege wie Allergien zu Halsschmerzen führen können
Halsschmerzen können in Zusammenhang mit Allergien, Infektionen, einem gestörten Schlaf, Entzündungen der Speiseröhre, vermehrter Mundatmung, sowie lautem und langem Reden stehen.
Allergiebeschwerden, ausgelöst durch Tierhaare, Schimmelpilze, Hausstaubmilben oder Heuschnupfen aufgrund von Gräserpollen, können Halsschmerzen nach sich ziehen. Diese können etwa infolge der vermehrten Mundatmung (anstelle der Nasenatmung) aufgrund einer verstopften Nase auftreten – oder als Folge einer schlechten Schlafqualität (Schlafapnoe).
Manchmal kommt es auch aufgrund von Nahrungsmittelallergien oder saisonalen Allergien zu Halsschmerzen, da sie durch permanente Reizung Entzündungen der Speiseröhre verursachen können.
Die häufigsten Ursachen von Schmerzen und Kratzen im Hals sind eine gewöhnliche Erkältung (grippaler Infekt) und die Grippe (Influenza), die durch Viren ausgelöst werden. Einige bakteriell bedingte Infektionen z.B. Scharlach können ebenfalls Halsschmerzen hervorrufen, treten aber vergleichsweise seltener auf.
Wie kannst du unterscheiden, was dein Halsweh auslöst, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Heuschnupfen (Allergische Rhinitis) und Infektionen ähnliche Symptome hervorrufen? In diesem Artikel helfen wir dir, Halsschmerzen infolge einer Allergie zu erkennen. Du erhältst einen Überblick zu den möglichen Auslösern und lernst Hausmittel und Arzneimittel zur Linderung allergiebedingter Halsschmerzen kennen.
Wenn du gleichzeitig andere typische Allergiesymptome bei dir beobachtest, kann dies ein mögliches Anzeichen dafür sein, dass deine Halsschmerzen im Zusammenhang mit einer Allergie auftreten. Juckende Augen sind nämlich keine typische Beschwerde bei einer Erkältung wie Grippe oder der COVID-19-Infektion.
Wenn du eine erhöhte Körpertemperatur hast, ist es unwahrscheinlich, dass deine Halsschmerzen aufgrund einer allergischen Reaktion auftreten. Allerdings ist nichts unmöglich, denn Atemwegsallergien können zu einer Sinusitis führen und infolgedessen kann Fieber als Symptom auftreten.
Andere Symptome sind nicht so eindeutig. Eine verstopfte oder laufende Nase kann sowohl bei einer Allergie als auch bei Infektionen auftreten.
Bei saisonalen Allergien bildet der Körper als Reaktion auf den Kontakt der Nasenschleimhäute mit Pflanzenpollen üblicherweise ein durchsichtiges, wässriges Nasensekret. Grund dafür ist, dass die Pollen aus den Nasengängen hinausgespült werden sollen. Hingegen deutet ein gelblicher, grünlicher und zäher Schleim eher auf einen Infekt hin.
Die eosinophile Ösophagitis ist eine entzündliche Erkrankung der Speiseröhre und kann ein weiterer Grund für Halsschmerzen sein. Mehr dazu weiter unten.
Die Halsschmerzen halten so lange an, wie du Kontakt zu deinem Allergieauslöser hast, also durchgängig oder phasenweise während der jeweiligen Pollensaison – bei einer Tierhaar-, Hausstaubmilben- oder Schimmelallergie auch ganzjährig.
Deshalb ist der Zeitpunkt des Auftretens auch ein wichtiger Hinweis, den deine Allergologin oder dein Allergologe bei der Diagnosefindung mit einbeziehen kann.
Heuschnupfenbedingte Halsschmerzen können innerhalb der meist mehrwöchigen Pollenflugsaison wiederholt auftreten und wieder verschwinden. Achte auf die Jahreszeit: Typischerweise befinden sich im Frühling Baumpollen in der Luft, in den Sommermonaten Gräserpollen und im Herbst Kräuterpollen. Allerdings verändert der Klimawandel den Zeitpunkt des Pollenflugs. Es kann auch sein, dass deine Halsschmerzen und weitere allergisch bedingte saisonale Beschwerden länger anhalten oder früher als in den Vorjahren auftreten. Allergien auf Hausstaubmilbenkot, Schimmelpilze und Hautschuppen, Urin oder Speichel von Tieren können dich das ganze Jahr über beeinflussen.
Im Gegensatz zu einer Allergie verschwinden die Symptome einer Erkältung oder einer Grippe üblicherweise innerhalb von 14 Tagen wieder. Akute Erkältungsbeschwerden durch COVID-19 können 7 bis 25 Tage anhalten.
Halsschmerzen können als Folge der allergischen Beschwerden auftreten. Und so kommt es dazu:
Eine allergisch bedingte verstopfte Nase kann zu vermehrter Mundatmung führen – und auch infolge einer Schlafapnoe hast du möglicherweise einen trockenen Mund und Rachen und wachst mit Halskratzen oder Halsschmerzen auf, weil du die gesamte Nacht über durch deinen offenen Mund statt der Nase geatmet hast.
Manche Eltern beobachten bei ihrem Kind Atemaussetzer während des Schlafes (Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom bei Kindern) und sind sehr beunruhigt. Oder deine Partnerin oder dein Partner berichtet dir, dass bei dir Atemaussetzer in der Nacht aufgetreten sind. Bei der Schlafapnoe treten während des Schlafens wiederholt Atempausen auf, bei denen die Sauerstoffsättigung im Blut bedrohlich sinken kann. Durch anhaltendes Schnarchen ist der Mund- und Rachenbereich trocken und kann am nächsten Morgen zu Halsschmerzen führen.
Ein allergischer Schnupfen - etwa bei einer Pollenallergie - kann das Risiko für die Obstruktive Schlafapnoe erhöhen. Verengungen in den Nasengängen - etwa durch Entzündungen der Nasenschleimhaut - können zu einer verstopften Nase führen. Die Folge ist auch hier eine vermehrte Mundatmung mit Austrocknen der Schleimhäute. Eine liegende Position führt dann oft noch zu einer Zunahme der Beschwerden.
Dauerhafte Halsschmerzen während und nach dem Essen können ein Anzeichen für eine eosinophile Ösophagitis (EoE) sein. Dies ist eine Erkrankung, die durch eine Reaktion des Immunsystems in einer chronischen Entzündung der Speiseröhre mündet. Durch Störungen im Schluckvorgang von Nahrung kann es sogar passieren, dass Nahrungsbestandteile in der Speiseröhre stecken bleiben. Ein weiteres Symptom der eosinophilen Ösophagitis ist saures Aufstoßen (=Sodbrennen, Reflux). Es tritt auf, wenn Magensäure vom Magen in die Speiseröhre zurückfließt und dort das Gewebe verätzt. Dies kann sich bei dir als schmerzhaftes Brennen im Brustkorb oder im Hals- und Rachenraum äußern.
Menschen mit einer Nahrungsmittelallergie oder Heuschnupfen sind häufiger von der eosinophilen Ösophagitis betroffen. Pollen scheinen jedoch nicht die alleinigen Auslöser zu sein, sondern es findet ein Zusammenwirken mit Nahrungsmitteln statt. Die genauen Zusammenhänge und Ursachen sind bis heute noch nicht vollständig geklärt.
Sollten deine Halsschmerzen länger als eine Woche andauern, mit hohem Fieber (über 39°C), starkem Krankheitsgefühl oder einer angestrengten Atmung einhergehen, suche bitte eine Ärztin oder einen Arzt auf.
Deine Ärztin oder dein Arzt wird dich fragen, wie du dich insgesamt fühlst und ob du weitere allergieverdächtige Beschwerden beobachtet hast. Bitte informiere sie, wenn Familienmitglieder von dir von Allergien betroffen sind. Das Durchführen von Allergietests hilft dabei, die Diagnose zu stellen. Zudem kann es sein, dass ein Rachenabstrich abgenommen wird, um bakterielle Infektionen (z.B. Scharlach) auszuschließen.
Der erste Schritt zur Verbesserung deiner Allergiebeschwerden ist, den Kontakt mit dem Auslöser (=Allergen) soweit möglich zu vermeiden. Das kann Pollen, Hausstaubmilben oder auch bestimmte Nahrungsmittel betreffen. Ebenso kann eine ursächliche (=kausale) Therapie, auch Allergie- Immuntherapie oder Hyposensibilisierung genannt, besprochen werden. Sie hat zum Ziel, wieder eine Toleranz gegenüber den eigentlich harmlosen Allergenen zu erreichen.
Viele Menschen erleben eine zeitweise Linderung von Schmerzen, Jucken, Kribbeln und Kratzen im Hals, wenn sie Hausmittel oder Arzneimittel – oder beides in Kombination – anwenden:
Um deine Halsschmerzen zu lindern, könntest du mit Salzwasser gurgeln. Ein Salbeitee kann ebenfalls anti-entzündlich wirken und dir etwas Abhilfe bei Halsschmerzen verschaffen. Wenn Sodbrennen die Ursache deiner Beschwerden ist, hilft dir die Zubereitung von Wasser und Natron kurzfristig, die aufsteigende Magensäure zu neutralisieren.
Bei sehr trockener Luft in Wohnräumen kann dir ein Luftbefeuchter helfen, indem er die Raumluft wohltuend befeuchtet. Luftbefeuchter solltest du jedoch vermeiden, wenn du eine Hausstaubmilbenallergie hast. Hintergrund ist, dass Hausstaubmilben in feucht-warmen Umgebungen besonders gut gedeihen und entsprechend kann dies die Menge an Allergenen erhöhen. Beachte bitte auch, dass eine zu hohe Luftfeuchtigkeit Schimmelbildung in Wohnräumen begünstigt.
Weitere wirkstofffreie Alternativen sind salzhaltige oder schleimhautbefeuchtende Lutschtabletten für den Hals, oder ein Löffel Honig im Getränk (Honig ist für Kinder unter einem Jahr nicht geeignet).
Eine Behandlung der zugrundeliegenden Allergiebeschwerden mit Antihistaminika und kortisonhaltigen Nasensprays, oder eine kurzfristige Behandlung mit Schmerzmitteln kann helfen, Halsschmerzen zu lindern.
Antihistaminika wie Cetirizin, Loratadin, Bilastin und Fexofenadin sind übliche Arzneimittel zur kurzzeitigen Behandlung einer allergischen Rhinitis. Kortinsonhaltige Nasensprays lindern auch eine allergisch bedingte Entzündung der Nasenschleimhäute.
Arzneimittel mit Paracetamol oder Ibuprofen lindern unabhängig vom Auslöser Schmerzen, senken Fieber und können somit ebenfalls eine temporäre Linderung der Halsschmerzen herbeiführen.
Am häufigsten verursachen Erkältungsinfekte Halsschmerzen. Ein schmerzender Hals zählt nicht zu den typischen Allergiesymptomen, kann aber infolge von Allergiebeschwerden auftreten. Die in der Luft umherfliegenden Allergene können deine Atemwege irritieren und zu ernsthaften Schlafproblemen führen. Dies kann die Entstehung von Halsschmerzen begünstigen. Die eosinophile Ösophagitis kann zu Entzündungen der Speiseröhre führen und ist eine seltene, aber dennoch mögliche weitere Ursache.
Halsschmerzen heilen meist von allein wieder ab. Aber du kannst auch Gurgeln oder Lutschtabletten ausprobieren. Übliche Arzneimittel zur Behandlung allergischer Beschwerden sind Antihistaminika und kortisonhaltige Nasensprays. Zudem kannst du deine Ärztin oder deinen Arzt zur Allergie-Immuntherapie befragen, die deine allergischen Beschwerden längerfristig und ursächlich lindern kann.
Allergiecheck macht Allergiewissen verständlich für jeden und hält sich dafür an ein aufwendiges Redaktionsverfahren. Wir legen zum Beispiel Wert auf aktuelle und verlässliche Informationsquellen. Expertinnen und Experten der medizinischen Abteilung überprüfen unsere Inhalte, bevor wir sie an dich weitergeben. Das Experten- sowie auch das Redaktionsteam bemühen sich, jederzeit genau, gründlich, klar und objektiv zu sein. Unsere Redaktionsrichtlinien erklären im Detail, wie wir dies tun.
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Zuletzt medizinisch überprüft am: 01.08.2023.
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