Allergiemittel für Kinder können Augentropfen sein, die dem Mädchen gegeben werden, um ihre juckenden und tränenden Augen zu lindern. Das Mädchen kippt ihren Kopf leicht nach hinten, um die Anwendung zu erleichtern.

Allergiemittel für Kinder mit Allergien: Finde die passende Behandlungsform

Ein Antiallergikum für Kinder, etwa ein Antihistaminikum oder ein Glukokortikoid, wird häufig zur kurzzeitigen Linderung akuter Allergiebeschwerden eingesetzt. Eine Allergie-Immuntherapie (AIT) kann eine weitere Behandlungsoption sein. Diese zielt darauf ab, das Immunsystem von Kindern neu zu trainieren, um wieder eine Toleranz gegenüber dem allergieauslösenden Verursacher (=Allergen) aufzubauen. Die Wahl der richtigen Allergiemittel für Kinder erleichtert den Alltag und wirkt sich positiv auf ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit im Alltag aus.

Eine Allergiebehandlung bei Kindern beginnt üblicherweise damit, den Kontakt mit den Allergenen zu vermeiden. Alle weiteren Behandlungen werden je nach Alter und Allergie des Kindes individuell mit der Ärztin oder dem Arzt besprochen.

Du brauchst also nicht allein nach dem richtigen Allergiearzneimittel für dein Kind suchen. Zusammen mit einer Allergologin oder einem Allergologen stellt ihr – falls benötigt – einen maßgeschneiderten Behandlungsplan für dein Kind zusammen. Dieser könnte auch eine Allergie-Immuntherapie (auch Hyposensibilisierung genannt) umfassen. Weiter unten im Text kannst du mehr darüber lesen.

Eine Apothekerin erklärt einer Mutter und ihrer kleinen Tochter, wann und wie sie ihre Allergiemittel anwenden sollen.

Erhalten Kinder andere Allergiemittel als Erwachsene?

Kinder erhalten teilweise die gleichen Allergiemedikamente beziehungsweise Wirkstoffe, die auch ihre Eltern anwenden. Allergien können innerhalb der Familie gehäuft auftreten. Üblicherweise ist jedoch die Dosierung niedriger, weshalb die Angaben in den Gebrauchsanweisungen speziell auf Kinder unterschiedlichen Alters bzw. das Körpergewicht ausgerichtet sind. Wird einem Kind die falsche Dosis verabreicht, kann dies zu schweren Nebenwirkungen führen.

Du hilfst deinem Kind am besten, indem du ihm die passenden Medikamente zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Dosierung gibst, und zwar fortlaufend angepasst an die Altersstufe bzw. dem Gewicht.

Was ist der Unterschied zwischen rezeptfreien und verschreibungspflichtigen Allergiemitteln für Kinder?

Ein nicht verschreibungspflichtiges (rezeptfreies) Medikament wurde vom Bundesministerium für Gesundheit als sicher in der Eigenanwendung eingestuft und ist für eine Anwendung ohne ärztliche Überwachung freigegeben. Einige gängige Medikamente zur kurzzeitigen Linderung von Allergiesymptomen bei Kindern, etwa Antihistaminika und glukokortikoidhaltige Augentropfen oder Nasensprays (Kortikosteroide), sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Allerdings sind Allergien sehr komplex und jedes Kind ist individuell zu betrachten. Manche Kinder benötigen daher Allergiemedikamente, die von einer Ärztin oder einem Arzt verschrieben werden.

Damit dein Kind in jeder Altersphase die ideale Behandlung erhält, solltest du regelmäßige Termine bei einer Ärztin oder einem Arzt vereinbaren. Liegt noch keine Diagnose vor, kann die Durchführung eines Allergietests sinnvoll sein. Leidet dein Kind an einer weiteren Erkrankung und nimmt bereits Medikamente ein, lass dich beraten, ob alle angewendeten Medikamente zueinander passen. Bei erstmalig auftretenden oder schweren Symptomen wie etwa Luftnot, Erbrechen, Schmerzen oder Fieber sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden.

Wie läuft die Behandlung bei Kindern mit Allergien ab?

In den meisten Fällen ist es unmöglich, immer den Kontakt mit den Allergieauslösern zu vermeiden. Die Anwendung von Antihistaminika oder Kortikosteroiden kann ausreichen, um auftretende Beschwerden kurz zu lindern. Sollte diese Behandlung nicht genügen, könnte eine Allergie-Immuntherapie eine weitere Option sein, um die Symptome besser in den Griff zu bekommen.

Eine frühzeitige Behandlung von Atemwegsallergien, bei der die Symptome effektiv unter Kontrolle gebracht werden, verbessert nicht nur die Leistungsfähigkeit, Lebensqualität und Teilhabe des Kindes im Alltag, sondern kann auch das Risiko reduzieren, dass sich die Allergie im weiteren Krankheitsverlauf zu einem allergischen Asthma ausweitet.

Schauen wir uns genauer an, wann welche Medikamente im Behandlungsverlauf üblicherweise angewendet werden.

Ein Kind im weißen Kittel spielt Arzt und untersucht mit einem Stethoskop seinen Teddybären.

Finde eine Facharztpraxis

Musst du mit deinem Kind eine Allergieärztin oder einen Allergiearzt aufsuchen?

Wie können lokal begrenzte Allergiesymptome bei Kindern gelindert werden?

Ist nur ein bestimmter Körperbereich betroffen, können topische, (äußerlich angewendete und lokal wirkende) Antiallergika, etwa mit Antihistaminika oder Glukokortikoiden, die richtige Wahl sein. Diese Medikamente lindern die Symptome, indem sie die allergische Reaktion des Immunsystems vorübergehend unterdrücken. Präparate mit Kortison (Glukokortikoiden) wirken antientzündlich und abschwellend. Antihistaminika und Mastzellstabilisatoren blockieren das Histamin, das viele der allergischen Symptome verursacht.

Einige Medikamente sind bereits für Säuglinge und Kleinkinder zugelassen, andere erst ab einem höheren Alter. Besprich jegliche Arzneimittelanwendung vorab mit einer Ärztin oder einem Arzt und lies immer die Packungsbeilage sorgfältig durch.

Kläre auch den richtigen Zeitpunkt der Gabe: Dein Kind könnte an einer saisonalen (zeitlich begrenzten) Allergie etwa gegen Pollen (wie Birken- oder Gräserpollen) leiden. Oder es hat eine ganzjährige Allergie, die insbesondere in geschlossenen Räumen Beschwerden bereitet, etwa eine Schimmel-, Hausstaubmilben- oder Tierhaarallergie. Antihistamin beispielsweise wird idealerweise vor Beginn der Symptome angewendet.

Nachfolgend findest du Informationen darüber, wie man lokale allergische Symptome wie eine verstopfte, laufende oder juckende Nase und tränende, rote Augen lindern kann. Zudem erfährst du mehr über die Rolle von Kortison bei allergischem Asthma. Entdecke Behandlungen, die bei häufigen Allergiebeschwerden helfen können.

Was hilft bei verstopfter, laufender oder juckender Nase?

Für Kinder gibt es Nasensprays mit Antihistaminika oder mit Kortikosteroiden – oder es sind beide Wirkstoffe in einem Kombinationspräparat vereint. Kinder können auch abschwellende Nasensprays (Dekongestiva, Alpha-Sympathomimetika) anwenden, aber ebenso wie für Erwachsene gilt auch für sie, diese Mittel keinesfalls länger als eine Woche anzuwenden, da sie ein hohes Abhängigkeitspotenzial bieten. Mastzellstabilisatoren werden ebenfalls lokal als Nasensprays verabreicht.


Infografik über Antihistaminika, ein häufig eingesetztes Allergiemedikament für Kinder, das kurzzeitige Linderung verschaffen kann. Details zur Infografik siehe unten.


Vielleicht benutzt ihr schon ein salzhaltiges Nasenspray, wenn dein Kind Schnupfen mit verstopfter Nase hat. Es hilft dabei, den Schleim zu lösen und ihn zu verflüssigen. Einige Sprays sind bereits für die Anwendung ab dem Säuglingsalter zugelassen. Zudem scheint ein salzwasserhaltiges Nasenspray auch die Wirkung von kortisonhaltigen Nasensprays zu unterstützen, denn es hilft dabei, den Schleim und die Schwellungen in der Nase zu reduzieren und die Pollen aus der Nase zu spülen. Das gleiche gilt für oral (über den Mund) einzunehmende Antihistaminika (mehr dazu siehe unten), die eingesetzt werden, um einen allergischen Schnupfen (Heuschnupfen) zu behandeln. Werden diese in Kombination mit einem salzwasserhaltigen Nasenspray angewendet, kann deren Dosierung manchmal reduziert werden.

Es kann sein, dass dein Kind zunächst etwas ängstlich auf die Anwendung eines Nasensprays reagiert. Manchmal hilft es, zu erzählen, was dabei genau passiert und dass es ganz normal ist, dass etwa bei Heuschnupfen Kinder Medikamente benötigen, damit die verstopfte Nase wieder frei wird.

Was hilft bei tränenden und roten Augen?

Dafür gibt es ebenfalls mehrere Behandlungsmöglichkeiten, etwa Augentropfen mit Antihistaminika oder mit Mastzellstabilisatoren sowie Kombinationsarzneimittel. Möglicherweise musst du die Augen deines Kindes mehrmals täglich behandeln. Befeuchtende Augentropfen können Allergene ausspülen und tränende Augen beruhigen.

Dein Kind hat möglicherweise noch weniger Lust, Augentropfen verabreicht zu bekommen als Nasensprays. Versuche, das untere Augenlid vorsichtig nach unten zu bewegen und gib einen Tropfen auf den unteren Bindehautsack. Alternativ kannst du die Augentropfen auch bei geschlossenen Augen verabreichen. Lege dein Kind dazu auf den Rücken und reinige den Augenwinkel vorsichtig mit etwas Kochsalzlösung. Danach kannst du einen Tropfen in den Augenwinkel geben. Lies bitte die Anwendungshinweise in der jeweiligen Packungsbeilage durch.

Was hilft bei juckender Haut?

Cremes, Gele, Salben und Lotionen mit Kortikosteroiden sind gängige Arzneimittel zur Linderung einer atopischen Dermatitis (Hautekzem, auch Neurodermitis genannt) und von Insektenstichen. Sie beruhigen Entzündungen und Juckreiz und stehen in Wirkstärken von leicht bis stark zur Verfügung. Mittlerweile gibt es auch kortisonfreie Cremes zur Behandlung von Ekzemen bei Kindern. Erkundige dich dazu bei deiner behandelnden Ärztin oder deinem Arzt.

Hilft Kortison bei allergischem Asthma?

Ja, kortisonhaltige Sprays kommen in der modernen Asthmatherapie häufig zur Anwendung. Oft werden sie in Kombination mit einem atemwegserweiternden Medikament verwendet, um den kleinen und großen Patienten langfristig die Atmung zu erleichtern. Kortison dient dazu, dauerhafte Entzündungsprozesse in den Atemwegen zu reduzieren, welche bei einem allergischen Asthma im Hintergrund stattfinden. Tritt ein plötzlicher Anfall auf, bewirkt ein zusätzlicher Inhalator mit einem Beta-2-Sympathomimetikum eine schnelle Linderung. Bereits das Einatmen winziger Allergene aus der Umwelt kann bei allergischen Kindern auffällige Atemgeräusche und ständiges Husten hervorrufen. Ihre Atemwege verengen sich nach Kontakt mit dem Allergen und sie bekommen schwerer Luft. Die Behandlung hängt von der Art und Schwere der Symptome ab und deshalb werden üblicherweise verschiedene Medikamente zur Inhalation verordnet: eines zur dauerhaften und langfristigen Kontrolle der Asthmasymptome und ein weiteres zur Linderung plötzlicher Atemnot.


Infografik über Kortikosteroide, ein häufig eingesetztes Allergiemedikament für Kinder, das kurzzeitige Linderung verschaffen kann. Details zur Infografik siehe unten.

Welche einzunehmenden (oralen) Arzneimittel gibt es für Kinder mit Allergien?

Orale Antihistaminika helfen in der Allergiesaison bei allergischen Beschwerden wie etwa Niesen, einer laufenden Nase, juckenden Augen und anderen Anzeichen von Heuschnupfen. Sie können auch Symptome nach Insektenstichen und Nesselsucht lindern sowie Reaktionen im Rahmen einer Nahrungsmittelallergie abmildern. Je nach Alter deines Kindes werden entweder Zäpfchen, Allergietabletten, Schmelztabletten, Dragees, Tropfen oder Sirup empfohlen. Es ist wichtig, der Packung beiliegende Dosierhilfen wie Messlöffel, Spritzen oder Messbecher zu nutzen, da ein Teelöffel für eine genaue Dosierung des Medikamentes ungeeignet ist. Die Wirkung der meisten oral einzunehmenden Antihistaminika tritt nach etwa 30 Minuten ein.

Allergie-Immuntherapie

Dein Kind leidet an einer Allergie, da sein Immunsystem fälschlicherweise denkt, dass eine eigentlich harmlose Substanz gefährlich ist. Um den Körper vor vermeintlichen Eindringlingen zu schützen, versucht er sie zu bekämpfen - hierbei entstehen die lästigen Allergiesymptome. Die Allergie-Immuntherapie (AIT) zielt darauf ab, dies zu ändern. Eine wiederholte Gabe kontrollierter Mengen des Auslösers kann dem Immunsystem beibringen, das Allergen wieder zu tolerieren. Stell dir dies wie eine Umschulung oder ein Training für dein Immunsystem vor.

Die Allergie-Immuntherapie ist für Kinder und Jugendliche mit Allergien gegen Hausstaubmilben, Tierhaare, Schimmelpilze, Insektengift und einige Pollenarten (z.B. Birken- oder Gräserpollen) erhältlich. Es ist wichtig, dass die Kinder alt genug sind, um Nebenwirkungen klar beschreiben zu können. Das ist ein wichtiger Grund, warum eine Allergie-Immuntherapie üblicherweise nicht bei Kindern unter 5 Jahren durchgeführt wird.


Infografik zur Allergie-Immuntherapie, einer Allergiebehandlung für Kinder, die langfristige Besserung bringen kann. Details zur Infografik siehe unten

Wie läuft eine Allergie-Immuntherapie ab?

Eine Allergie-Immuntherapie kann mit Tabletten erfolgen, die unter die Zunge (sublingual) verabreicht werden und sich dort auflösen (sublinguale Immuntherapie, SLIT). Eine weitere sublinguale Darreichungsform sind Tropfen. Die dritte Alternative kann die subkutane Immuntherapie (SCIT) sein, bei der die allergenhaltige Lösung per Spritze unter die Haut verabreicht wird. Die am besten geeignete Behandlungsform hängt von der Art der Allergie, den Bedürfnissen der jeweiligen Familie und dem Alter des Kindes ab.

  • Immuntherapie-Tabletten (SLIT) und Tropfen werden täglich angewendet. Die erste Dosis wird unter ärztlicher Aufsicht in der Arztpraxis eingenommen, alle weiteren zu Hause.
  • Immuntherapie-Injektionen (SCIT) werden immer in einer Arztpraxis verabreicht. Während der Aufdosierungsphase ist dies einmal pro Woche nötig, da die Konzentration des Allergens schrittweise zunimmt. Sobald dein Kind die Erhaltungsdosis erreicht hat, werden die Zeitintervalle zwischen den Injektionen länger (etwa alle 4 bis 8 Wochen).

Der Körper eines Kindes kann sich innerhalb weniger Monate nach Beginn der Immuntherapie an das Allergen gewöhnen. Du wirst dann möglicherweise feststellen, dass dein Kind bereits eine kleinere Dosis der symptomlindernden Allergiemedikamente benötigt oder ihr häufiger darauf verzichten könnt.

Haben Allergiemittel für Kinder Nebenwirkungen?

Die meisten Medikamente können unerwünschte Arzneimittelwirkungen hervorrufen. Dies gilt auch für Allergiemedikamente, die Kindern gegeben werden. Jede Packungsbeilage listet alle Nebenwirkungen auf. Eure Kinderärztin oder euer Kinderarzt kann euch erklären, worauf zu achten ist.

Vielleicht hast du von Antihistaminika der 1. Generation gehört, die dafür bekannt sind, Schläfrigkeit zu verursachen? Sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen ist das Risiko für solche und andere Nebenwirkungen erhöht. Deshalb werden Antihistaminika der 2. Generation bevorzugt, denn diese machen nicht oder weitaus seltener müde.

Die Ärztin oder der Arzt kann dich bei der Wahl des richtigen Mittels unterstützen.

Wie erfolgt die Notfallbehandlung von schweren allergischen Reaktionen bei Kindern?

Eine Allergie kann auch bei Kindern und Jugendlichen zu einem allergischen Schock (Anaphylaxie) führen. Daher ist es wichtig, dass ein verschriebener Adrenalin-Autoinjektor stets am Körper getragen wird und die betroffene Person sowie Betreuungspersonen mit der Anwendung gut vertraut sind. Ein Adrenalin-Autoinjektor wird bei entsprechendem Risiko von deiner Ärztin oder deinem Arzt verschrieben. Häufige Auslöser einer Anaphylaxie im Kindesalter sind: Lebensmittel, Bienen- und Wespengift, Latex (zum Beispiel in Luftballons, Turnschuhen, Handschuhen).

Eine Anaphylaxie tritt meist plötzlich auf und kann lebensbedrohlich verlaufen, sodass sofortige medizinische Hilfe benötigt wird.

Häufige Anzeichen und Symptome einer Anaphylaxie sind:

  • plötzliche Unruhe oder Schläfrigkeit
  • Hautreaktionen wie Nesselsucht, Juckreiz, Erröten oder Blässe
  • Geschwollene Zunge oder Rachen
  • Keuchen und Atemschwierigkeiten
  • Schwindel, Erbrechen oder Durchfall
  • Schwacher oder schneller Puls
  • Blutdruckabfall
  • Schwindel oder Ohnmacht
  • Bei Kindern: plötzliche Unruhe, Ängste oder unpassende Müdigkeit


    Infografik über Adrenalin-Autoinjektoren, ein Allergie-Notfallmedikament für Kinder. Details zur Infografik siehe unten.


Je nach Körpergewicht ist zu empfehlen, dass dein Kind immer zwei Autoinjektoren bei sich trägt, da eine Dosis möglicherweise nicht ausreicht. Auch wenn die erste Injektion zu einer Besserung führte, muss das Kind unbedingt notärztlich behandelt werden, da die Gefahr besteht, dass mit etwas Verzögerung eine zweite anaphylaktische Reaktion auftritt.

 Vier Kinder und ihr Lehrer stehen in einem Schulflur hintereinander – die drei Kinder hinter dem vordersten Jungen lehnen sich seitlich gefächert abwechselnd heraus, um uns an ihm vorbei zuzulächeln.

Wie geht man mit Allergien und Allergiemitteln in der Schule um?

Sollte die Schule nicht von sich aus nach vorliegenden Allergien fragen, kontaktiere sie, um sie über den Allergie- oder Asthma-Behandlungsplan deines Kindes sowie den deiner Ärztin oder deinem Arzt ausgestellten Anaphylaxie-Notfallplan zu informieren. Dies solltest du mindestens zu Beginn jedes Schuljahres wiederholen, da sich die Allergien, Medikamente und Dosierungen sowie die Betreuungspersonen deines Kindes ändern können. Der Schulbeginn kann für Kinder mit Allergien ein noch größerer Schritt sein, als er ohnehin schon ist.

Mit einer Schulung sowie einer Ermächtigungsbescheinigung wird die Personensorge zur Medikamentengabe auf Erzieherinnen und Erzieher beziehungsweise Lehrerinnen und Lehrer übertragen. Damit dürfen Betreuungspersonen gegebenenfalls ganzjährige oder saisonale Symptome und etwaige Notfälle behandeln, solange dies die Kinder nicht selbst können. Für dein Kind ist es wichtig zu wissen, wo oder bei wem (im Idealfall am Kind) sich die Notfallmedikamente und die Adrenalinspritze zur schnellen Linderung eines Asthmaanfalls oder Allergieschocks befinden.

Verschiedene Institutionen, etwa der Deutsche Allergie- und Asthmabund e.V., die Arbeitsgemeinschaft Asthmaschulung im Kindes- und Jugendalter e.V., oder die Arbeitsgemeinschaft Anaphylaxie Training und Edukation e.V. bieten für das Notfallmanagement Seminare oder Webinare für Kinder, Eltern und Betreuungspersonen an.

Wir alle möchten, dass unsere Kinder glücklich und sicher selbstständig werden. Irgendwann, wenn sie dafür bereit sind, werden sie ihre Allergiemittel eigenverantwortlich handhaben und mit sich führen können. Dies solltest du mit der Allergologin oder dem Allergologen besprechen.

Tipps zur Allergen-Vermeidung

Nachfolgende Tipps können dir und deinem Kind helfen, den Kontakt mit Pollen und Hausstaubmilben zu reduzieren, damit allergische Reaktionen erst gar nicht entstehen und Symptome vermieden werden. Die Allergen-Vermeidung ist die Basis jeder Allergiebehandlung. Sie wirkt sofort und hat im Vergleich zu Medikamenten keine Nebenwirkungen. Allerdings kannst du damit langfristig keine Besserung erzielen und eine vollständige Umgehung der Allergene ist unmöglich. Außerdem bringt die Vermeidung der Allergene meist erhebliche Einschränkungen für dein Kind mit sich. Besprich die zu deinem Kind passenden Behandlungsmöglichkeiten deshalb immer mit der Ärztin oder dem Arzt.

 

Wenn dein Kind Heuschnupfen hat: Wenn dein Kind eine Hausstaubmilbenallergie hat:
  • Sorge dafür, dass dein Kind sich nicht im Freien aufhält, wenn die Pollenflugbelastung hoch ist.
  • Nutze spezielle Bezüge für Kopfkissen, Bettdecken und Matratzen (sog. Encasings). Eine entsprechende Verordnung hierfür kann durch die Kinderärztin oder den Kinderarzt erfolgen und wird von den meisten Krankenkassen finanziert.
  • Reduziere die Pollenbelastung zu Hause, indem du während der Pollenflugsaison Fenster und Türen geschlossen hältst, insbesondere tagsüber.
  • Viele Hotels bieten mittlerweile ebenfalls Allergiker-freundliche Bettwäsche an. Frage danach!
  • Halte beim Autofahren die Fenster geschlossen. Es besteht auch die Möglichkeit, dein Auto mit Pollenfiltern auszustatten oder nachzurüsten.
  • Das Trocknen der Wäsche im Freien solltest du lieber vermeiden. Nutze stattdessen den Wäschetrockner.
  • Ziehe deinem Kind im Flur Kleidung und Schuhe aus, nachdem es sich draußen aufgehalten hat, und verwahre die getragene Kleidung außerhalb des Kinderzimmers.
  • Wasche eure Bettwäsche regelmäßig bei mindestens 60° Celsius.
  • Wenn dein Kind vom Spielen im Freien ins Haus kommt und Allergiesymptome zeigt, sollte es baden oder duschen und die Haare auswaschen.
  • Vermeide Staubfänger im Kinderzimmer. Plüschtiere sollten gelegentlich gewaschen oder eingefroren werden, um ihren Hausstaubmilbengehalt zu reduzieren. Durch das Einfrieren der Plüschtiere werden die Hausstaubmilben abgetötet, danach sollten die Plüschtiere jedoch zusätzlich gewaschen werden, um den noch vorhandenen allergenhaltigen Kot der Milben auszuwaschen.
  • Das Trocknen der Wäsche im Freien solltest du vermeiden. Nutze stattdessen den Wäschetrockner.
  • Entferne Teppiche aus deinem Haus, insbesondere aus dem Kinderzimmer.
  • Verwende einen Staubsauger mit HEPA-Filter.
  • Sorge im Kinderzimmer für niedrige Luftfeuchtigkeit ggf. mit Hilfe eines Entlüfters oder einer Klimaanlage.
  • Nutze Luftreiniger: Schadstoffe und Allergene verschwinden mit Luftreinigern bis zu 99,95 Prozent aus der Raumluft.
  • Begrenze die Anzahl der Kuscheltiere im Bett deines Kindes.
 
  • Verwende einen Staubsauger mit HEPA-Filter.
 
  • Nutze Luftreiniger: Schadstoffe und Allergene verschwinden mit Luftreinigern bis zu 99,95 Prozent aus der Raumluft.

Wusstest du, dass Allergien unbehandelt zu Asthma führen können?

Leider wahr: Unzureichend behandelte allergische Symptome erhöhen das Risiko, dass Kinder weitere Allergien oder ein allergisches Asthma entwickeln. Für Kinder mit allergischem Schnupfen ist das Risiko im Laufe ihres Lebens an Asthma zu erkranken, siebenmal so hoch, wie bei Kindern, die nicht an einer solchen Allergie leiden. Deshalb ist es sowohl für einen beschwerdefreien Alltag, als auch für die gesundheitliche Zukunft deines Kindes wichtig, die passende Behandlungsform zu finden.

Zusammenfassung

Allergie-Arzneimittel für Kinder können identisch zu Medikamenten mit Wirkstoffen für Erwachsene sein, jedoch kann die Dosierung niedriger und die Anwendungsempfehlungen anders sein. Die Behandlungsoptionen reichen von einer kurzfristigen Symptomlinderung bis hin zu einer Allergie-Immuntherapie, die darauf abzielt, das Immunsystem wieder an den eigentlich harmlosen Auslöser zu gewöhnen. Die Auswahl der idealen Therapieform hängt u.a. vom Bedürfnis des Kindes, der Familie, dem Alter und dem auslösenden Allergen ab. Der Umgang mit Allergien in der Schule kann einen großen Schritt darstellen: Lass dich ärztlich beraten und sprich mit der Schule, damit dein Kind die benötigten Allergiemedikamente sicher erhält, wenn es diese benötigt.

Lerne alle Möglichkeiten kennen

Aus der verwirrend großen Bandbreite an Medikamenten das Richtige für sein Kind auszuwählen, kann herausfordernd sein. Hoffentlich hast du durch diesen Artikel eine erste Übersicht erhalten. Du findest uns auch auf Facebook und Instagram.

Allergiecheck macht Allergiewissen verständlich für jeden und hält sich dafür an ein aufwendiges Redaktionsverfahren. Wir legen zum Beispiel Wert auf aktuelle und verlässliche Informationsquellen. Expertinnen und Experten der medizinischen Abteilung überprüfen unsere Inhalte, bevor wir sie an dich weitergeben. Das Experten- sowie auch das Redaktionsteam bemühen sich, jederzeit genau, gründlich, klar und objektiv zu sein. Unsere Redaktionsrichtlinien erklären im Detail, wie wir dies tun.

Redaktionsrichtlinien

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Zuletzt medizinisch überprüft am 14/12/2023

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