FAQs zur Hyposensibilisierung

Häufige Fragen und Antworten

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, um eine Allergie zu behandeln. Manchmal erscheint aber schon die Suche, wie man Allergiebeschwerden bezwingen kann, als kaum lösbare Aufgabe.

Wenn Sie sich auch mit all den Informationen, die heute online verfügbar sind, etwas überfordert fühlen, haben wir Ihnen hier häufige Fragen und die passenden Antworten zu den einzelnen Behandlungsmöglichkeiten zusammengefasst. Verschaffen Sie sich mit unseren FAQs einen Überblick und klären Sie weitere Fragen gerne auch mit Ihrem Arzt.

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Welche Behandlung ist für mich die beste?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Allergie zu behandeln: Antihistaminika, abschwellende Mittel, Steroidsprays und -tropfen und die Hyposensibilisierung, die in Fachkreisen auch spezifische Immuntherapie (SIT) genannt wird. Im Großen und Ganzen lassen sich diese Behandlungen in zwei Typen einteilen - symptomatische Behandlungsformen und die ursächliche Behandlung der Hyposensibilisierung.

Der Hauptunterschied besteht darin, dass mit einer symptomatischen Behandlung eine schnelle, aber nur kurzfristige Linderung der Symptome erreicht werden kann, während die Hyposensibilisierung an der Ursache Ihrer Allergie ansetzt: Sie trainiert Ihr Immunsystem, nicht mehr auf das Allergen zu reagieren, das Ihre Beschwerden verursacht. Sie schafft allerdings keine sofortige Symptomlinderung.

Könnte die Hyposensibilisierung bei mir funktionieren?

Um das zu klären, müssten Sie ein Gespräch mit Ihrem Arzt bzw. Allergologen führen. Dieser kann Ihnen sagen, ob eine Hyposensibilisierung eine gute Option für Sie ist. Eine Hyposensibilisierung kann für Sie interessant sein, wenn Sie:

• zur Behandlung Ihrer Allergie bereits mehrere verschiedene Medikamente ausprobiert haben, ohne eine zufriedenstellende Linderung Ihrer Allergiebeschwerden zu erzielen.
• sich trotz der Einnahme symptomatischer Medikamente durch die allergischen Beschwerden in Ihrer Lebensqualität eingeschränkt fühlen.

Woraus bestehen die Präparate zur Hyposensibilisierung?

Die Hyposensibilisierung enthält natürliche Inhaltsstoffe, wie z.B. die natürlichen Allergene, die direkt aus Pollen von Birken oder Gräsern oder auch Tierhaaren und Insektengiften gewonnen werden. Diese werden im Labor aufbereitet und in Form von Tabletten, Tropfen oder als Injektionslösung zur Verfügung gestellt. Die Hyposensibilisierung ist eine natürliche Behandlung, die Ihrem Körper hilft, die Allergene, auf die Sie reagieren, nicht mehr als Gefahr wahrzunehmen und die allergischen Beschwerden einzustellen.

Ich mag keine Spritzen – kann ich trotzdem eine Hyposensibilisierung starten?

Ja! Denn die Hyposensibilisierung ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich. Dazu gehören neben den Injektionslösungen, die vom Arzt verabreicht werden, Tabletten oder Tropfen, die Sie zu Hause einnehmen können. Ihr Arzt wird mit Ihnen besprechen, welche der verfügbaren Darreichungsformen am besten zu Ihnen passt.

Kann ich mich für eine der verschiedenen Darreichungsformen entscheiden?

Jain. Nicht ganz. Ihr Arzt wird die zur Verfügung stehenden Darreichungsformen für eine Hyposensibilisierung mit Ihnen besprechen. Welche für Sie am besten geeignet ist, entscheidet der Arzt gemeinsam mit Ihnen anhand verschiedener Faktoren. Dazu gehören die Art Ihrer Allergie, Ihre Begleiterkrankungen, Ihr Lebensstil – und im besten Fall Ihre Präferenz. Eine Hyposensibilisierung in Form von Tabletten ist zurzeit für Allergien auf Gräser-, Baum- und Ambrosiapollen sowie auf Hausstaubmilben erhältlich, nicht aber für z.B. Tierhaare oder Schimmelpilze.

Wie erhalte ich eine Hyposensibilisierung?

Die Hyposensibilisierung wird vom Arzt verschrieben und ist nur in Apotheken auf Rezept erhältlich. Wenn nicht schon geschehen, müssen Sie einen Termin mit Ihrem Arzt bzw. Allergologen vereinbaren und besprechen, ob die Hyposensibilisierung eine geeignete Option für Sie ist.

Wann sollte ich mit der Hyposensibilisierung beginnen?

Dies hängt von der Art des Hyposensibilisierung ab. Für saisonale Allergien wie einer Baum- oder Gräserpollenallergie wird in der Regel empfohlen, deutlich vor Beginn der Pollensaison zu starten. Damit Sie bereits im kommenden Frühling das Beste aus der Behandlung herausholen können, ist etwas Vorlauf nötig. Grund dafür: Der Körper braucht Zeit, um eine Toleranz gegenüber den Allergenen zu entwickeln, die Ihre Symptome verursachen. Sprechen Sie daher am besten gleich mit Ihrem Arzt. So können Sie sicherzustellen, dass Sie rechtzeitig vor dem nächsten Frühjahr einen ersten Schutz aufgebaut haben. Eine Hyposensibilisierung bei ganzjährigen Allergien, wie z.B. gegen Hausstaubmilben, kann jederzeit begonnen werden.

Werde ich mit Nebenwirkungen rechnen müssen?

Wie alle Arzneimittel kann die Hyposensibilisierung Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Es gibt dabei einige, die häufiger auftreten als andere: Dazu gehören bei der Hyposensibilisierung mit Tabletten oder Tropfen Schwellungen und Juckreiz oder Kribbeln im Mund, an der Zunge oder auch im Ohr. Bei der Hyposensibilisierung mit Spritzen kann es z.B. zu Rötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle kommen. Außerdem können allergische Allgemeinreaktionen in unterschiedlichen Schweregraden auftreten. Meist treten die Nebenwirkungen nach dem Start und auch in den ersten Wochen oder Monaten der Behandlung auf. Über alle eventuellen Arzneimittelrisiken informiert Sie Ihr Arzt oder Apotheker. Sie erklären ihnen auch, wie Sie am besten damit umgehen können.

Wie lange dauert es, bis die Hyposensibilisierung eine erste Wirkung zeigt?

Da die Hyposensibilisierung ein kontinuierliches Training Ihres Immunsystems ist, sollten Sie nicht direkt eine Wirkung erwarten. Wenn Sie rechtzeitig vor der Pollensaison mit der Behandlung beginnen, kann die Hyposensibilisierung schon wirken, noch bevor die ersten Pollen wieder in der Luft sind. Die meisten Menschen mit einer Allergie gegen Baum- oder Gräserpollen beginnen ihre Allergietherapie im Herbst und stellen schon in der ersten Saison eine Verbesserung ihrer Symptome und einen reduzierten Bedarf an symptomatischen Medikamenten fest. Insgesamt dauert die Hyposensibilisierung drei Jahre. Danach kann die Behandlung in der Regel beendet werden.

Warum muss ich die Hyposensibilisierung drei Jahre lang durchführen?

Das Ziel der Hyposensibilisierung ist es, Ihr Immunsystem zu „trainieren“, um eine Toleranz gegenüber den Allergenen zu entwickeln, die Ihre Allergiebeschwerden verursachen. Das „Training“, d.h. die auf diese Weise herbeigeführte „Umprogrammierung“ Ihres Immunsystems nimmt einige Zeit in Anspruch. Es ist wichtig, die Behandlung über einen Zeitraum von mindestens drei Jahren fortzusetzen, um das beste Ergebnis zu erzielen.

Hyposensibilisierung und COVID-19-Impfung: Was muss ich beachten?

Von den Experten der allergologischen Fachgesellschaften wird zwischen der Verabreichung einer subkutanen Hyposensibilisierung (mit Spritze) und der COVID-19-Impfung eine Woche Abstand empfohlen. Die sublinguale Behandlung (mit Tablette) sollte ein bis zwei Tage nach der COVID-19-Impfung pausiert werden.

Ergreifen Sie die Chance, Ihre Allergie in den Griff zu bekommen und finden Sie hier einen Facharzt in Ihrer Nähe.

Die meisten Menschen starten eine Hyposensibilisierung im Herbst, um ihre Baum- oder Gräserpollenallergie bereits in der nächsten Pollensaison besser zu meistern. Worauf warten Sie noch? Vereinbaren Sie gleich einen Termin mit Ihrem Arzt und besprechen Sie, ob eine Hyposensibilisierung auch für Sie eine Option sein kann.