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Bloß eine Erkältung oder eine Allergie?

30. Januar 2018

Die Nase tropft, der Hals kratzt und der Kopf schmerzt – seitdem das nasskalte Wetter begonnen hat, kämpfen Millionen von Deutschen wieder gegen diese Beschwerden an. Nicht immer muss dahinter eine Erkältung stecken. Auch eine Hausstaubmilbenallergie ruft Symptome wie diese hervor. Doch wie erkennen Betroffene, woran sie genau leiden? Wir haben die Unterschiede zwischen einer Erkältung und einer Hausstaubmilbenallergie zusammengefasst.

Pro Jahr erkrankt ein Erwachsener etwa zwei bis fünf Mal an einer Erkältung – und das überwiegend in der nasskalten Jahreszeit. Kleinkinder trifft es sogar noch häufiger.(1) Sie kämpfen bis zu zehn Mal im Jahr mit Schnupfen, Husten und Heiserkeit.(2) Ursache ist meist eine Virusinfektion. Den Menschen mit Erkältungen stehen zehn Prozent der Deutschen gegenüber, die von einer Hausstaubmilbenallergie betroffen sind. Das heißt, sie reagieren allergisch auf die Ausscheidungen und Verfallsprodukte von Milben, die vor allem im Hausstaub zu finden sind. Bei Betroffenen nehmen die Beschwerden vor allem ab Herbst mit Start der Heizperiode zu, da durch das Heizen der Milbenkot aufgewirbelt und eingeatmet wird. Aufgrund der saisonalen Überschneidung denken viele Betroffene an eine Erkältung, sodass sie erst nach langer Zeit, wenn überhaupt, die richtige Diagnose erhalten.

Ähnliche Symptome

Eine Erkältung und eine Hausstaubmilbenallergie ähneln sich in den Symptomen. Bei einer Erkältung treten häufig Halsschmerzen, leichte Schluckbeschwerden, Husten, Schnupfen und Kopfschmerzen auf, gegebenenfalls auch Gliederschmerzen und Fieber sowie Abgeschlagenheit und Frösteln. Die Symptome klingen in der Regel nach 7-10 Tagen wieder vollständig ab. Leitsymptom der Hausstaubmilbenallergie hingegen ist die chronisch verstopfte Nase, aber auch andere Symptome können auftreten: Niesanfälle, Husten insbesondere am Morgen, juckende und tränende Augen, gestörter Schlaf und gelegentlich Hautreaktionen. Während eine Erkältung nach etwa zwei Wochen wieder ausheilt, halten die Symptome einer Hausstaubmilbenallergie meist länger an. Wenn man also auffällig häufig oder langanhaltend „Erkältungssymptome“ allerdings ohne Fieber aufweist, sollte man an eine Hausstaubmilbenallergie denken – denn die Hausstaubmilbenallergie kann die Symptome einer Erkältung imitieren.

Die richtige Diagnose ist entscheidend

Eine Erkältung verschwindet in der Regel ohne Medikamente. Betroffene können ihre Beschwerden mindern. Bewährte Mittel hierfür sind Nasentropfen und Schleimlöser, auch fiebersenkende bzw. schmerzlindernde Medikamente können hilfreich sein. Auch viel Ruhe und viel Trinken sowie Inhalieren können helfen. Klingen die Beschwerden auch nach mehreren Wochen nicht ab, sollte ein Allergietest in Erwägung gezogen werden, denn hinter den Symptomen kann auch eine Hausstaubmilbenallergie stecken.

Menschen, die von solch einer Allergie betroffen sind, können ihre Symptome lindern, indem sie das Allergen meiden und versuchen, die Allergenbelastung zu reduzieren, indem sie beispielsweise spezielle Bettüberzüge (Encasings) nutzen oder auf Teppiche und Vorhänge verzichten. Da Milbenallergene aber praktisch überall zu finden sind, also auch in Büroräumen, Kinos oder öffentlichen Verkehrsmitteln, ist eine Karenz bei dieser Allergie besonders schwierig. Akut, aber nur kurzfristig, können Betroffene ihre Beschwerden z. B. mit Antihistaminika und Kortison-Präparaten lindern – letztere werden heutzutage bevorzugt lokal direkt als Nasenspray verabreicht. Wer langfristig etwas tun möchte, sollte neben der akuten Behandlung von Symptomen eine Hyposensibilisierung in Betracht ziehen. Dabei wird das Allergen regelmäßig verabreicht, damit sich der Körper daran gewöhnt und seine Überreaktion auf die eigentlich harmlosen Allergene einstellt. Die Verabreichung der Allergene kann dabei in Form von Spritzen, Tabletten oder Tropfen erfolgen.

Eine Hyposensibilisierung setzt an der Allergieursache an. Mit ihrer Hilfe kann eine deutliche und langfristige Besserung der Symptome erzielt werden, in einigen Fällen auch ein völliges Verschwinden der Allergie. Hinzu kommt, dass mit einer Hyposensibilisierung Spätfolgen wie der Entwicklung weiterer Allergien oder von Asthma vorgebeugt werden kann. Eine Hyposensibilisierung erstreckt sich über einen längeren Zeitraum von drei bis fünf Jahren.

(1) www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/erkaeltung-grippaler-infekt/, zuletzt abgerufen am 07.11.2017

(2) www.apotheken-umschau.de/Erkaeltung, zuletzt abgerufen am 07.11.2017